Dienstag, 5. Dezember 2023
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Rottweil

Testturm Rottweil: Jetzt soll er beleuchtet werden

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Der Thyssenkrupp-Testturm in Rottweil soll nach einer Mitteilung des Unternehmens in wenigen Wochen auch nachts von Weitem erkennbar sein: Gemeinsam mit der Stadt Rottweil seien gestern die Weichen für eine helle und klare Beleuchtung des Wahrzeichens gestellt worden, teilt Thyssenkrupp mit. Die frostsensiblen Vorarbeiten für die dauerhafte Lichtinstallation haben demnach bereits begonnen. Schon im Januar soll das höchste Gebäude Baden-Württembergs in der Dunkelheit in warmem Licht erstrahlen.

Wie von den Architekten Werner Sobek mit Helmut Jahn geplant, wird der Thyssenkrupp-Testturm von unten nach oben ringförmig angestrahlt. Perfekt synchron zur spitz zulaufenden Form der Glasfaserumhüllung läuft auch die Stärke der geplanten Beleuchtung nach oben hin aus.

Mit wenigen Ausnahmen, so in den tiefen Nachtstunden zwischen 1 Uhr und 5 Uhr, und während der regelmäßigen Wanderung der Zugvögel zwischen Brutstätte und Winterquartier, soll das Licht das ganze Jahr über strahlen. Für die Anbringung der Beleuchtung ist die Firma Hess GmbH Licht + Form aus Villingen-Schwenningen zuständig. Sie setzt 24 Strahler im Außenring direkt am Turm, der so genannten Berme, und 20 weitere Strahler außerhalb dieser Berme ein. Die Leuchten würden in Sondergehäusen eingebracht, so dass keine störenden Masten zum Einsatz kommen, so Thyssenkrupp in seiner Mitteilung weiter.

Turmmanagerin Beate Höhnle, die den höchsten Arbeitsplatz des Bundeslandes genießt und deshalb das Wahrzeichen der Ingenieurskunst in allen Wetterlagen und Jahreszeiten kennt, freut sich auf dessen optische Vollendung: „Die erleuchtete textile Architektur des Turms in der Nacht verbreitet einen ganz besonderen Zauber. Wirkt der Turm dank seiner Stoffhülle schon tagsüber schlank und edel, so definiert ihn das Licht im Dunkeln erst recht als einladendes, transparentes Wahrzeichen mit starker Ausstrahlung.“

Die Beleuchtung hat eine Änderung des städtebaulichen Vertrages zwischen Thyssenkrupp und der Stadt Rottweil erforderlich gemacht. Ursprünglich war eine indirekte Beleuchtung vorgesehen. Nach Abschluss des Vertrags stellte sich jedoch heraus, dass diese nicht die gewünschte optische Wirkung erzielt und eine Installation technisch problematisch wäre, teilt Thyssenkrupp mit.

Die Architekten und Lichtplaner hätten daraufhin eine direkte Beleuchtung entwickelt, die den Umweltanforderungen des Bebauungsplans gerecht werde und nun auch die Zustimmung des Rottweiler Gemeinderats fand. „Für die Menschen in Rottweil und der gesamten Region ist der Testturm zu einem neuen Wahrzeichen geworden. Dank der Beleuchtung wird der Turm bald auch nachts seine ganze Strahlkraft und Faszination entfalten“, freut sich Rottweils Oberbürgermeister Ralf Broß. „Rottweil erhält ein Highlight im wahrsten Sinne des Wortes. Damit ist die Konzeption vollendet, mit der die Architekten Helmut Jahn und Werner Sobek bereits bei der Projektvorstellung die Bürgerschaft begeistert haben.“

Zudem plant Thyssenkrupp erweiterte Öffnungszeiten der Aussichtsplattform in 232 Metern Höhe ab 2019. An 52 zusätzlichen Tagen im Jahr, im Schnitt also ein weiterer Tag pro Woche, soll dann Deutschlands höchste Besucherplattform Gäste willkommen heißen.

Um so viele Besucher wie möglich von dem erweiterten Angebot profitieren zu lassen, sollen die Bonustermine beispielsweise erneut in die Schulferienzeit von Baden-Württemberg sowie auf besondere Regionaltermine fallen. „Dieses Vorgehen hat sich bereits 2018 bewährt, als die Bürger den gesamten August Zugang zur Plattform hatten“, so Beate Höhnle. „Sobald wir die neuen Termine für 2019 festgelegt haben, aktualisieren wir sie auf unserer Internetseite.“ Rund 240.000 Besucher haben inzwischen den spektakulären Ausblick über die umliegende Landschaft genießen können.

„Der Turm zeigt die von uns erhoffte Magnetwirkung und ist damit ein enormer Impuls für unsere touristische Entwicklung“, betont Rottweils Bürgermeister Dr. Christian Ruf laut Thyssenkrupp. Die erweiterten Öffnungszeiten und andere Rahmenbedingungen wurden in einem zusätzlichen touristischen Vertrag festgehalten, dem der Gemeinderat ebenfalls zustimmte. „Der Vertrag gibt unseren Touristikern Planungssicherheit und gewährt Thyssenkrupp als Betreiber des Turms gleichzeitig die notwendige Flexibilität bei den Forschungsarbeiten im Testturm“, erklärt Ruf den Zweck des Vertragswerks. „Vor allem dürfen sich aber die Besucher des Turms aus nah und fern auf zusätzliche Öffnungstage freuen, die sicherlich ganz gut zur eigenen Freizeitplanung passen werden.“

Für die Außenhaut des Turms haben Industriekletterer den Turm während der Bauphase in knapp 17.000 Quadratmeter Glasgewebefaser eingehüllt. Das polymerbeschichtete Gewebe verleiht dem Bau nicht nur das gewisse Etwas, sondern schützt ihn auch vor intensiver Sonneneinstrahlung und reduziert die Eigenbewegung des Gebäudes, indem sie die Kräfte des Windes zerlegt.

Zu den Zukunftstechnologien, die in Rottweil getestet werden, zählt insbesondere die neueste Aufzugsgeneration, der MULTI. Im Testturm sind drei der zwölf Turmschächte für das neue MULTI-System vorgesehen. Als Antrieb kommt die Magnetschwebetechnologie aus dem Transrapid zum Einsatz. Diese hat eine Vielzahl von Vorteilen: Durch die seillose Konstruktion können – gleich einem modernen Paternoster – mehrere Aufzugskabinen in einem Schacht betrieben werden. Das erhöht die Beförderungskapazität um bis zu 50 Prozent und reduziert gleichzeitig den Platzbedarf des Aufzugs im Gebäude. Dazu können sich die Aufzüge sowohl seitwärts als auch ohne Limit in die Höhe bewegen, was eine nie dagewesene Architektur der Gebäude erlaubt.

Pressemitteilung (pm)
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