ROTTWEIL – „Nichts ist schöner, nichts bequemer als geflügelt zu sein!“ nach diesem Motto übt sich die Unter-und Mittelstufen-Theater-AG des Albertus-Magnus-Gymnasiums (AMG) seit geraumer Zeit in die Welt der Vögel ein. Die Aufführungen der „Vögel“ finden am Mittwoch, 21. November und am Donnerstag, 22. November ab 19.30 Uhr im Festsaal der Gymnasien statt.
Die „Vögel“, so der Titel einer der bekanntesten Komödien des griechischen Dichters Aristophanes, entführen den Zuschauer an einen wunderbaren Ort, eine Utopie einer Gesellschaft der Freien und Gleichen, in der Komödie auch mit dem Namen „Wolkenkuckucksheim“ tituliert. Zwei Athener mit den Namen Ratefreund und Hoffegut, die ihrer Heimatstadt Athen überdrüssig ins Reich der Vögel gelangt sind, wünschen vom Vogelkönig Wiedehopf eine Auskunft: Sie wollen nämlich einen ruhigen und friedlichen Ort finden, wo sie es sich gut gehen lassen können und wo sie keinen Ärger fürchten müssen. Weil den beiden aber die Vorschläge des Wiedehopfs nicht zusagen, überlegt Ratefreund, ob man dann nicht in der Luft, also im Zwischenreich zwischen Menschen und Göttern, einen eigenen, neuen Vogelstaat gründen könne: das „Wolkenkuckucksheim“.
Dem Athener Ratefreund gelingt es, wortgewandt und mit findigen Argumenten, die Vögel dazu zu überreden, denn: „Nichts ist schöner, nichts bequemer als geflügelt zu sein!“ Der Versuch zweier Menschen, im Wolkenkuckucksheim dem beschwerlichen Alltag in Athen zu entfliehen, erscheint charmant und ungewöhnlich. Aber natürlich stellt sich die Frage, ob ein solcher Versuch gelingt. Vögel und zu Vögeln verwandelten Menschen erleben in der neuen Vogelstadt schnell, wie die Strukturen von Herrschaft, Gier und Machthunger Einzug halten. Für den Zuschauer bleibt spannend, wie dieses Experiment, von dem sogar die Sphäre der Götter betroffen ist, enden wird. Die Unter-und Mittelstufen-Theater-AG unter Leitung von Anja Rösner-Altmeyer lädt zu diesem Experiment herzlich ein.
Der Eintritt ist frei und der Besuch mit Sicherheit lohnenswert. Denn obwohl das Stück 414 vor Christus spielt, ist die Thematik hoch aktuell und zeitgemäß: Züge der heutigen Gesellschaft und Politik spiegeln sich in den „Vögeln“ deutlich wider. Für die Schauspielerinnen und Schauspieler wie Karla Rieker ist es „faszinierend aber auch überraschend, wie ähnlich sich Menschen sind, dass sie in dieselben schlechten Verhaltensweisen verfallen ̶ egal, in welcher Zeit sie leben“.