Eine Thyssen-Krupp-Sprecherin hat am Donnerstag die Berichterstattung der NRWZ über Schäden an der Testturm-Außenhülle, die durch das Turmfest-Feuerwerk entstanden seien, bestätigt. Zugleich wies die Unternehmenssprecherin darauf hin, dass entgegen einer anders lautenden Darstellung auf der Facebookseite der örtlichen Tageszeitung keine Löcher in der Membran entstanden seien, schon gar nicht hunderte.
Die Membran am Testturm, die erst im November fertig gestellt würde, musste schon umfassend repariert werden. Durch ein Feuerwerk seien hunderte LÖCHER entstanden! Nach der Flickarbeit soll der Kran jetzt zeitnah abgebaut werden, heißt es soeben im Gemeinderat.
Auf diese Kurzmeldung des „Schwarzwälder Boten“ auf dessen Facebookseite reagierte die Unternehmenssprecherin von Thyssen-Krupp am Morgen. Sie schreibt an die „Lieben Journalisten“, dass sie „mit einiger Überraschung“ am Mittwochabend Presseberichte gelesen habe, nach denen Vertreter der Stadt Rottweil bei einer Gemeinderatssitzung über „hunderte Löcher“ in der Testturmmembran gesprochen hätten und „den Schaden bestätigt“ haben sollen.
Tatsächlich hatte ein Stadtrat im Rahmen einer Ausschusssitzung des Rottweiler Gemeinderats am Mittwoch bei der Stadtverwaltung nachgefragt, ob es stimme, dass das Feuerwerk hunderte Löcher in der Membran verursacht habe. Der Stadtrat, es handelt sich um Dr. Martin Hielscher von den Freien Wählern, wollte auch wissen, an wem die Schadensbeseitigung hängen geblieben sei und ob der Stadt Kosten entstanden seien.
Die Rede ist von hunderten Löchern. Das ist von der Stadtverwaltung nicht bestätigt worden. Auf Nachfrage eines Stadtrats aber hat der städtische Wirtschaftsförderer André Lomsky am Mittwoch im Rahmen einer Gemeinderats-Ausschusssitzung erklärt: Das Feuerwerk im Rahmen des Turmfests hat die Membran an vielen Stellen geschädigt.
Die Darstellung Lomskys bestätigt nun die Thyssen-Krupp-Sprecherin. „Die Membran des Testturms hat durch das Feuerwerk zur Eröffnung der Besucherplattform keine Löcher bekommen.“ Das Unternehmen verzeichne am Turm also keine „durchlöcherte Membran“ und keinen großen Schaden, aber viele kleine, oberflächliche Kontaktspuren.
Die Unternehmenssprecherin geht ins Detail: „Wir haben – und das haben wir mehrfach kommuniziert – zahlreiche Kontaktspuren durch die Feuerwerkskörper am Turm gezählt, darunter schwarze Flecken oder Abriebspuren, von denen die meisten jedoch mikroskopisch klein sind und vermutlich gar nicht behoben werden müssten. Als Vorsichtsmaßnahme und weil wir wollen, dass die Membran auch in 30, 40 Jahren noch tadellos und schön aussieht, werden die Kontaktspuren derzeit mit einer Dispersion prophylaktisch neu versiegelt. Die Arbeiten dauern an.“
Damit sei allerdings eine weitere Aussage des Wirtschaftsförderers nicht richtig – die, wonach der Baukran auf dem Testturm „in naher Zukunft“ abgebaut werden solle. Die NRWZ hatte das zitiert.
Die Sprecherin, deren Ansinnen es nach eigenen Worten ist, „einige Dinge klar (zu) rücken“, dazu:
Auch wie fiebern dem Tag entgegen, an dem wir den Baukran vom Dach des Turms räumen können – wann das sein wird, wissen wir allerdings erst im Frühsommer.
Sie kündigt einen Vor-Ort-Termin für die Presse am Turm an, „bei dem wir Ihnen die Details rund um alle noch offenen Aspekte der Testturmerscheinung erläutern (werden).“ Neben der vorsorglichen Neuversiegelung der Membran will das Unternehmen der Sprecherin zufolge auch die Eckverstärkungen der Membranfelder nachbessern, „was bedeutet, dass der Kran eben nicht zeitnah, sondern erst später im Jahr, abgebaut wird.“