Rottweil – Einen Verkaufsoffenen Sonntag (VOS) gibt es zu Beginn des Verkehrsversuchs am 2. Juli. Dies beschloss der Gemeinderat mit Mehrheit, aber bei weitem nicht einstimmig.
Der „Blaulichttag“, an dem sich Feuerwehr, DRK, THW, Rettungshunde und Bergwacht in der Innenstadt präsentieren, sollte an diesem Tag im Vordergrund stehen, sagte OB Christian Ruf eingangs. Die Innenstadt soll für Autos gesperrt werden. Das sei ein „toller Rahmen“ für die Rottweiler Geschäfte, sich zu präsentieren.
Ein Plädoyer dagegen hielt Rasmus Reinhardt (CDU). Er sah eine zu große Konkurrenz zwischen den beiden Ereignissen. Der Gewerbe- und Handelsverein (GHV) habe sich „breit schlagen lassen“, einen VOS zu machen, sagte er. Für viele Händler sei das mehr Verlust als Gewinn. Und die Blaulichtfamilie sei von den Plänen auch nicht begeistert – eine Feuerwehrübung am Kapellenhof sei bei so vielen Menschen nicht möglich.
Seine Fraktionskollegin Monika Hugger blies in dasselbe Horn: Sie fand, die Verbindung „passt nicht so gut“. Der Blaulichttag solle die „komplette Aufmerksamkeit“ der Menschen bekommen.
Widerspruch kam da von einem weiteren CDU-Fraktionsmitglied: Ralf Banholzer, der an der Planung des Blaulichttags beteiligt ist, sah da keine Probleme, hatte keine Befürchtung, dass sich beide Anlässe gegenseitig die Leute wegnehmen. Und Ulrike Stauss (FWV), selbst Inhaberin eines Geschäfts in der Stadtmitte, berichtete: „Die überwiegende Mehrzahl der Händler will den Verkaufsoffenen Sonntag.“ Ausnahmen seien die kleinen Ein-Personen-Geschäfte. Die übrigen wollten sich gern einem jüngeren Publikum präsentieren.
OB Ruf erinnerte daran, dass dies die einzige Möglichkeit ist, einen zweiten VOS in Rottweil dieses Jahr zu veranstalten – der andere ist, wie üblich, am dritten Oktober-Wochenende, wenn der Verkehrsversuch zu Ende geht und der Volksbanklauf stattfindet.
16 Rätinnen und Räte stimmten für den VOS, fünf dagegen, fünf enthielten sich.