Einstimmig billigte der UBV-Ausschuss des Rottweiler Gemeinderats die Vergabe der Planungsarbeiten für die Gassen im Münsterort. „Es wird Zeit, dass der Stolperparcours beseitigt wird!“, sagte Oberbürgermeister Dr. Christian Ruf dazu.
Sanierung ohne den Münsterplatz, wie er betonte – „der steht nicht im Eigentum der Stadt“. Außerdem sollen die Gassen nicht so aussehen wir die Höllgasse, die bereits saniert wurde – „optisch ist da noch etwas Luft“, fand der OB. Mit der Planung soll sich das Landschaftsarchitekten-Büro „faktorgrün“ aus Rottweil befassen, das in der Ausschreibung den Planungsauftrag mit einem Volumen von etwa 420.000 Euro erhalten wird.
Nicht so ganz glücklich war Harald Sailer (FDP) damit, dass der Planungsauftrag an Landschaftsarchitekten geht. Schließlich müssten die Gassen auch im Untergrund saniert werden, und das sei keine Aufgabe von Landschaftsgärtnern. Hier beruhigte Fachbereichsleiter Rudolf Mager: Dafür stehe die ENRW bereit.
Hubert Nowack (Grüne) erinnerte an den Antrag seiner Fraktion, in der Innenstadt Fernwärme einzusetzen. Dafür sei in diesem Zusammenhang die Gelegenheit. Und es habe im Münsterort schon zwei konkrete Interessenten gegeben, berichtete er. Hermann Breucha (FWV) unterstützte das, meinte aber, es solle ein größeres Heizkraftwerk gebaut werden, das die gesamte Innenstadt mit Wärme versorgen könne. Etwa im alten Gaswerk oder im Kaufhaus.
Da der Punkt im Ausschuss lediglich vorberaten wurde, muss der Gemeinderat darüber noch abstimmen. Am 19. April soll dies geschehen.
Verkehrsführung
Außerdem diskutierte der Gemeinderat über die Maßnahmen in den Quartieren, wie sie sich nach den Quartiersgesprächen und den Vor-Ort-Terminen ergeben haben (wir haben mehrfach berichtet). Anregungen der Anlieger seien nun berücksichtigt worden, sagte der Mobilitätsbeauftragte Horst Bisinger So soll der Kameralamtsgarten der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, als Bürgerpark, aber spät in der Nacht geschlossen werden, damit es keine lauten Partys dort gibt. Parkplätze sollten nach Wunsch der Bewohner nur entfallen, wenn eine sinnvolle Nutzung komme – als Beispiel nannte Bisinger, dass die Blumengasse in ihrem untern Bereich nicht nur vor dem Lokal „Pauls“, sondern auch auf der gegenüberliegenden Seite mit Sitzplätzen ausgestattet werden soll, so dass eine Torsituation entsteht. Im Johannserort werde eine Einbahn-Regelung der Konviktsgasse und der Johannsergasse ab der unteren Hauptstraße gewünscht, um den Schleichverkehr „der Balinger“, wie Bisinger die Anwohner zitierte, unter Umgehung des Hauptkreuzes zu unterbinden. Dies müsse in einer Verkehrsschau mit der Polizei erörtert werden.
Lob gab es im Ausschuss für die Verwaltung, die die Bürger in mehreren Veranstaltungen beteiligt hatte und noch weiter beteiligt. Nicht ganz einig war man sich im Ausschuss über Kunst im öffentlichen Raum. Hermann Breucha beispielsweise sprach sich eindeutig dafür aus, wie auch andere seiner Kollegen. Pascal Schneider (CDU) meinte hingegen, Kunst auf Parkplätzen, das werde auch der Kunst nicht gerecht. Als Reiner Hils darauf Schneider „kleinkarierte Argumente“ vorwarf, handelte er sich einen Ordnungsruf von OB Ruf ein: „Ich bitte, die Form zu wahren. Das gilt für beide Seiten.“