Schramberg. Im vergangenen Jahr hat die Schramberger Majolika ein Jubiläum gefeiert: 200 Jahre wäre die älteste Fabrik Schrambergs geworden, würde sie noch produzieren. Etliche Veranstaltungen mussten wegen der Pandemie ausfallen. Stattgefunden hat – mit einem Jahr Verzögerung – aber die Jubiläumsausstellung „Alle Tassen im Schrank – die Bedeutung der Majolika für Schramberg“.
Im Zusammenhang mit dieser Schau hatten fünf Schramberger Kindergärten mit einem frei gestaltbaren Kunstwerk zum Thema „Majolika“ an einem Gewinnspiel um 500 Euro teilgenommen. Die Prämie hatten die Geschäftsführer des Majolika FirmenparksAnnette und Michael Melvin gespendet.
Am Mittwochnachmittag waren die Melvins ins Stadtmuseum im Schloss gekommen. Mit ihnen fünf Vertreterinnen der teilnehmenden Einrichtungen, Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und die stellvertretende Museumleiterin Annette Hehr.
Mit der Stadt verbunden
Eisenlohr erinnerte an die „wechselvolle Geschichte“ der Familie Meyer/Melvin, die in der Nazizeit nach England emigrieren musste und nach dem Krieg „die Stärke aufgebracht“ habe, in die alte Heimat zurückzukehren und die Majolika wieder zu übernehmen. Die Familie Melvin sei bekannt für ihr großes Engagement für die Stadt: „Immer wenn wir etwas brauchen, sind Sie da.“ Als symbolisches Dankeschön überreichte sie den beiden ein neues Postkartenset mit Schramberger Motiven.
Zu den Motiven für die jeweiligen Wandbilder befragte sie die Erzieherinnen der beteiligten Kitas: Bei Don Bosco war die Gestaltung ein Projekt mit den Kindern. Beim Kindergarten Oberreute habe man das Motto „Alle Tassen im Schrank“ genau genommen und einen Schrank mit Tassen ausgestattet.
Bei Maria Königin in Tennenbronn wählten die Kinder eine große Kaffeekanne als Hauptmotiv. Die Vertreterin des Martin-Luther-Kindergartens berichtete von einer großen Geburtstagstorte zum Jubiläum und vielen eigenen Erinnerungen an ihre Kindheit mit der Majolika. Im Kindergarten Hohlgasse seien Krippen- und Kindergartenkinder gemeinsam am Werk gewesen und hätten Pappteller nach Majolikamotiven gestaltet.
Corona bremst Besucherstrom
Annette Hehr berichtete, dass die Besucherzahlen coronabedingt niedriger als erhofft gewesen seien. „Aber die die da waren, waren begeistert.“ Viele Besucherinnen und Besucher hätten einen persönlichen Bezug zur Majolika gehabt, sei es dass die Großeltern oder Eltern, oder sie selbst dort gearbeitet hätten. Sei es, dass sie noch Geschirr im Haushalt aus der Majolika verwendeten.
Neben dem Hauptpreis von 500 Euro gebe es für die vier anderen als Trostpreis ein Bastelset mit jeweils 24 Tassen, die die Kinder selbst bemalen können, so Hehr. Spontan spendeten die Melvins weitere 100 Euro für die vier Kitas, die nicht den Hauptpreis gewinnen.
Die fünf Bilder haben die Ausstellungsbesucher bewertet. Sie warfen Erbsen für ihr Lieblingsbild in große Gläser, die bei dem jeweiligen Bild standen. Diese zählten Annette Hehr und Sibylle Höfler aus und kamen schließlich zu folgendem Ergebnis:
Platz 5: Kindergarten Oberreute mit 98 Erbsen, Platz 4: Maria Königin 110 Erbsen Platz 3: Kindergarten Hohlgasse Sulgen 128 Erbsen, Platz 2: Don-Bosco-Kindergarten 215 Erbsen und der erste Preis mit 500 Euro ging an den Kindergarten Martin Luther in der Talstadt.
Abschließend bedankte sich Michael Melvin bei den fünf Kindergärten, beim Stadtmuseum und bei Oberbürgermeisterin Eisenlohr für die Aktion.