Der Schramberger Lyriker Lars Bornschein hat einen neuen Gedichtband herausgegeben, in dem er sich mit der aktuellen Situation beschäftigt: “An allen anderen tagen – gedichte zu zeiten von corona“.
Als am 18. März die Regierung in Deutschland die Kontaktsperre wegen der Corona-Pandemie verhängt hat und viele Menschen wie er ins Home-office verbannt wurden, da stellte Bornschein sein erstes tagesaktuelles Gedicht auf Facebook ein. Am nächsten und übernächsten Tag folgten weitere. Am vierten Tag „schrieb ich aus reinem Übermut: ‘Jetzt hau ich jeden Tag eins raus, bis der Sch..ß vorbei ist.‘“
Ein sportliches Versprechen, wie er bald bemerkte. „Es hat mich ganz schön viel Anstrengung gekostet, jeden Tag ein neues Gedicht zu schaffen.“ Allerdings habe er ja auch mehr Zeit gehabt, weil die Fahrt ins Büro entfiel. „Ich wollte mit den täglichen Gedichten auch etwas auffangen, denn die Gefühle waren schon teilweise extrem.“
Seine Gedichte sollten auch unterhaltsam sein, gelegentlich am Schluss eine Pointe haben. „Ich will nicht nur den reinen Kunstaspekt bedienen, sondern auch mal konkreter werden und die Dinge auf den Punkt bringen“, schildert er seine Motivation. So entstanden in den vergangenen Monaten an 60 Tagen 60 Gedichte wie dieses:
Und wenn „der Sch…ß“ auch noch nicht vorbei ist, Bornscheins Gedichte gehören zu den positiven Ergebnissen dieser Krise.
Info: Das Bändchen ist für zehn Euro in Schramberg in der Buchlese direkt zu kaufen, kann aber auch über jede andere Buchhandlung bestellt werden. (ISBN 978-3-7519-3517-3). Der Titel stammt übrigens von einem berühmten ‚Philosophen‘: Snoopy. Charly Brown meint in einem Strip: „Eines Tages werden wir sterben, Snoopy.“ Und Snoopy erwidert:“ Ja, aber an allen anderen Tagen werden wir leben.“