Am Sonntag haben die Autofahrer zwischen St Georgen und Tennenbronn nicht schlecht gestaunt: Ein etwa fünf Tonnen schwerer Felsbrocken war in der Nacht den Hang hinab auf die Landstraße gerutscht. Am Mittwoch hat eine Tennenbronner Baufirma den Brocken zerkleinert und die Teile abtransportiert.
„Mit unseren Geräten haben wir keine Chance, den Felsen Weg zu räumen“, so der Leiter der Straßenmeisterei Sulgen Siegfried Villing. Seine Leute haben mit Warnbaken die Stelle gesichert, an der der Granitbrocken etwa einen halben Meter in die Straße ragt. Am Montagnachmittag hat Joachim Hilser vom Straßenbauamt in Rottweil den Felsen begutachtet.
Die extremen Niederschläge der vergangenen Tage hätten wohl dazu geführt, dass der Fels ins Rutschen gekommen ist. „Wir versuchen einen örtlichen Bauunternehmer zu bekommen, der den Brocken mit einem Bagger zur Seite schaffen kann.“ Vielleicht müsse er den Fels auch erst in zwei Teile auseinanderbrechen. Bis Mitte der Woche sollte das Hindernis beseitigt sein.
Der derzeitige Dauerregen und der Wechsel von Schnee, Regen Frost und Tauwetter sei für Hänge gefährlich. Wenn es jetzt gefriert, entwickle der Frost eine enorme Sprengkraft, fürchtet Hilser. Der Straßenbauingenieur hat beobachtet, dass in den vergangenen Jahren solche Ereignisse „dramatisch zugenommen“ haben. „Früher gab es permanent Frost in den Wintermonaten“, so Hilser, „ wegen des Klimawandels wechseln ständig Schnee, Regen, Frost und Tauwetter.“
Verhindern lasse sich ein solcher Felsrutsch nicht. Zwar fahre die Straßenmeisterei alle Strecken im Kreis wöchentlich zur Kontrolle ab. „Wenn man so etwas verhindern wollte, müssten wir alle Hänge mit Netzen überspannen.“ Das würde die die Natur verschandeln und Milliarden kosten.
Am Mittwoch haben Mitarbeiter der Baufirma Kaltenbach den Granitbrocken mit einem Hydraulikhammer in kleinere Teile zerlegt, mit dem Bagger auf einen Laster geladen und abtransportiert.