Die Erschließungsarbeiten im Tennenbronner Neubaugebiet Bergacker 4 gehen zügig voran. Allerdings verteuert sich die Erschließung, weil kein Privater Telekommunikationsanbieter bereit ist, „dieses Gebiet mit einer Glasfaserstruktur zu erschließen“, wie Glasfaserfachmann Konrad Ginter in einer Vorlage für den Ausschuss für Umwelt und Technik schreibt.
Vodafone als Betreiber des Kabelfernsehnetzes will das Gebiet mit Koaxkabel versorgen, die Telekom werde in dem Gebiet keinerlei Erschließung auf Festnetzbasis errichten. Es sei aber Konsens, dass die zukünftig benötigten Datenraten nur über eine Glasfaseranbindung zu erreichen sind.
„Uns beißen die Hunde“
Die Stadt sei gesetzlich gezwungen, im Rahmen der Erschließung von Neubaugebieten sicherzustellen, „dass geeignete passive Netzinfrastrukturen, ausgestattet mit Glasfaserkabeln, mit verlegt werden“. Da sich kein privater Betreiber für eine Glasfasererschließung gefunden habe, müsse die Stadt nun dafür sorgen. „Uns beißen die Hunde, wenn es kein anderer macht“, so Ginter im Ausschuss. Ziel sei, in ein oder zwei Jahren eine Ausschreibung zu machen, bei der sich dann ein Betreiber findet, der die Leerrohre vollständig bestückt.

Weil im Haushaltsplan für die Leerrohre kein Geld eingeplant war – die Verwaltung hoffte auf einen Telekomanbieter – hat die Verwaltung 50.000 Euro außerplanmäßige Mittel beantragt. Die Baufirma will etwa 20.000 Euro fürs Verlegen, die Leerrohre kosten nochmals 30.000 Euro. Der Ausschuss hat die zusätzlichen Mittel einstimmig beschlossen.