Etwa 35 Mitglieder und Fahrer hat der Vorsitzende des Bürgerbusvereins Schramberg (BBS), Matthias Kohlhase am Freitagabend in der Mensa des Gymnasiums willkommen geheißen. Unter ihnen auch OB-Stellvertreter Dr. Jürgen Winter und Fachbereichsleiter Berthold Kammerer.
In seinem Bericht erzählte Kohlhase, wie schon vor einigen Wochen im Verwaltungsausschuss des Gemeinderates, dass man die „vor zwei Jahren geplante Schallmauer von 500 Fahrgästen pro Monat seit über einem Jahr deutlich überschritten“ habe. Er sprach von „circa 8000 Fahrgästen“ pro Jahr. Auch das Ziel „keine Fahrt ohne Fahrgast ist fast erreicht.“ Auch stellte er fest, dass der Bus „im gesamtheitlichen Schnitt der Stadt“ inzwischen „mit fast vier Fahrgästen pro Tour“ unterwegs sei.
Bürgerbus für Stadtrundfahrten
Der Verein habe seine Fahrgäste befragt und deren Anregungen aufgenommen, um den Bürgerbus noch attraktiver zu machen. Vor einem Jahr habe man die Taktzeiten verkürzt, die Routen zusammengefasst und optimiert und weniger frequentierte Bereiche abgespeckt und einzelne Gebiete gestärkt.
Kohlhase hofft, dass der Bürgerbus „noch mehr zu einem Kommunikationszentrum wird.
Viele nutzen ihn schon jetzt als Ausflugsgefährt, zu Kaffeefahrten oder einfach nur zur Stadtrundfahrt mit Gästen. Bürgerbusfahren macht einfach viel Spaß.“ Der Bus sei aus dem Schramberger Stadtbild nicht mehr wegzudenken.

Bei Einnahmen aus Sponsoring, Werbung Fahrkartenverkauf und Zuschüssen vom Land in Höhe von 18.400 Euro und Ausgaben von 20.500 Euro betrage das Defizit etwas mehr als 2000 Euro. Dank des Startzuschusses der Stadt habe der Verein weiter „etwa 26.000 Euro auf der hohen Kante“.
Einnahmen und Ausgaben
Eugen Göller hatte die exakten Zahlen parat, demnach sank die Mitgliederzahl 132 im Jahr 2016 auf 131 Personen. Die Zahl der Fahrer betrage unverändert. Bei den Haushalts-Zahlen wiederholte Göller die von Kohlhase genannten Kennzahlen, ging aber noch ins Detail. Bei den Einnahmen seien die Einnahmen aus Fahrkartenverkauf von etwa 4900 auf 5900 Euro gestiegen. Das Sponsoring brachte statt 6500 Euro etwa 8700 Euro ein.
Die Ausgaben für Kraftstoff stiegen von 5200 auf 6600 Euro. Auch die Reparaturkosten stiegen von 2800 auf etwa 4900 Euro. Die Buchhaltung kostete 4700 Euro. Dank des Startzuschusses der Stadt aus den Jahren 2015 und 16 in Höhe von zusammen 35.000 Euro werde der Verein wohl auch in diesem Jahr ohne zusätzlichen Zuschuss auskommen.
Maria Göller berichtete von den verschiedenen Aktionen des Vereins: „Freie Fahrt“ auf dem Sulgen an 14 Donnerstagen. Hier übernahmen 14 Sponsoren die Kosten. Shuttledienste für den Kindergarten Hohlgasse, im Rahmen des Stadtjubiläums oder bei Minischramberg und PfefferMint vom JUKS.
Damit noch mehr Leute den Bürgerbus kennenlernen, möchte der Verein Busfahrten in Begleitung anbieten. Die Fahrer sollen in diesem Jahr einheitliche Jacken erhalten. Nachdem die Kassenprüfung keine Beanstandungen ergab, entlasteten die Mitglieder den Kassierer einstimmig.
Jürgen Winter, der die Entlastung des Vorstandes beantragte, lobte den Bürgerbus, den das Seniorenforum angeschoben habe. Der Bürgerbus habe einen „phänomenalen Start“ gehabt. Der Bürgerbus springe da in die Bresche, wo der öffentliche Personennahverkehr Lücken aufweise.
Neuwahlen
Bei den Wahlen, die nach ebenfalls einstimmig erteilter Entlastung des bisherigen Vorstands erfolgten, wurde Matthias Kohlhase einstimmig im Amt bestätigt. Maria Göller verzichtete auf ihr Amt als erste Stellvertretende Vorsitzende. Ihr Mann Eugen wurde daraufhin für dieses Amt vorgeschlagen und einstimmig gewählt.
Juliane Kugler rückte als zweite Stellvertreterin nach. Ebenfalls als Beisitzer gewählt wurden Rainer Fader, Willi Herzog, Maria Göller Barbara Olowinsky und Alexander Bernhard. Robert Meier hatte auf eine Wiederwahl verzichtet. Die Fahrer hatten als Nachfolger von Achim Bendigkeit Enrico Planötscher als Fahrerobmann gewählt.
Garage kommt
Unter „Anträge und Anregungen“ diskutierte die Versammlung über eine elektrisch ausfahrbare Einstiegshilfe, schnellere Reparaturen nach Unfallschäden und eine bessere Radioantenne am Bus. Besonders wichtig sei eine Garage, damit die Fahrer im Winter nicht langer scheiben kratzen müssen. Eine solche Garage sei im Haushalt 2018 vorgesehen, so Berthold Kammerer von der Stadtverwaltung.
Schließlich kündigte Kohlhase an, dass der Fahrplan erneut verändert werden solle und die Spätstunde wegfallen soll.