Verwaltungsspitze stand Rede und Antwort

Bürgerdialog Heiligenbronn: Tempo und Bebauungspläne werfen Fragen auf

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Ziemlich genau zwei Jahre nach des ersten Bürgerdialog in Heiligenbronn hat Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr nun eine zweite solche Veranstaltung dort moderiert. Im Elisabetha-Glöckler-Saal informierte die Verwaltungsspitze eine stattliche Anzahl von Stiftungsbewohnerinnen und -bewohnern sowie Einwohner des Stadtteils über das, was die Stadt damals als Hausaufgaben mitbekommen und inzwischen erledigt hat. Gegen Ende informierte die Stadtverwaltung auch über die aktuellen Projekte in Heiligenbronn.

Schramberg-Heiligenbronn. Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß berichtete zum Auftakt über die Verkehrssicherheit: Die Raser auf der Landesstraße bremse inzwischen ein Blitzer deutlich. Allerdings habe es bei der Platzwahl zunächst Probleme gegeben, was ihm einige spöttische Lacher aus dem Publikum einbrachte.

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Matthias Rehfuß. Foto: him

Raser und Falschparker

Ein Anwohner beklagte, unmittelbar nach der Tempomesssäule würde wieder gerast. Eisenlohr bot an: „Wenn Sie es wünschen, stellen wir auch eine zweite Säule auf.“ Alternativ könnte man auch den mobilen Blitzer oder Smileys einsetzen.

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Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Foto: him

Zum Problem der Gehsteig- und Falschparker erklärte Rehfuß, dass die Stadt das durch regelmäßige Kontrollen eingedämmt habe.  Man sei an der Umrüstung der Fußgängerampel dran. Sie soll so geschaltet werden, dass sie bei Geschwindigkeitsüberschreitung auf Rot schaltet. Bis zu 50.000 Euro koste dies.

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Eine interessante Ampel – merken Sie was?* Foto: him

Klaus Gatzweiler, Werkstattbeirat in der Stiftung fragte, weshalb man die Kirch- und die Kreuzstraße nicht zu Einbahnstraßen mache. Rehfuß erwiderte, bei einer Verkehrsschau vor Ort hätten sich die Fachleute dagegen ausgesprochen, weil dadurch für die Anlieger deutlich länger Fahrten entstünden.

Bebauungspläne

Ausführlich ging Fachbereichsleiter Bent Liebrich auf die Bebauungspläne Heiligenbronn I und Hausteile ein. Die gute Nachricht: „Alle Flächen bei Hausteile sind inzwischen im Besitz der Stadt“. Er rechnet damit, dass Mitte 2025 alles soweit ist, dass der Gemeinderat den Satzungsbeschluss fassen kann. 2026 könnte mit der Erschließung begonnen werden.

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Bent Liebrich. Foto: him

Das Verkehrsgutachten habe ergeben, dass für Hausteile kein Kreisel erforderlich sei, ein Linksabbieger, möglicherweise mit Ampel reiche aus. Das senke die Erschließungskosten und damit auch die Grundstückspreise, so Liebrich. Über das Neubaugebiet soll dann auch das Stiftungsgelände erschlossen und die Lichtenaustraße entlastet werden.

Mobilfunk und barrierefrei

Die zweite gute Nachricht: Die Telekom wird im August auf der Berufsschule Haus Klara einen Mobilfunkmast auch für 5G installieren. Ein Bewohner der Gruppe Fridolin fand das „super“. Endlich könne man dann Musik in besserer Qualität hören.

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Auf das Dach von Haus Klara kommt eine Mobilfunkantenne. Foto: him

Liebrich erwähnte auch den Ausbau der Ortsdurchfahrt und die Umbauarbeiten an den Bushaltestellen, die nun barrierefrei seien. Ob denn nun auch bessere Busverbindungen kämen, fragte Gatzweiler. Das sei Sache des Landratsamtes nicht der Stadt entgegnete Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch. Entsprechende Wünsche gebe sie aber gern weiter.

Lärmaktionsplanung

Bei der nächsten Folie erntete Liebrich heftige Reaktionen der Heiligenbronner.  Die Ankündigung, dass nachts in der Ortsdurchfahrt Tempo 30 gelten werde, quittierten die Heiligenbronner mit Begriffen wie „kompletter Schwachsinn“. Auch die wiederholten Hinweise von Eisenlohr, die Stadt habe gar keinen Spielraum, das sei eine gesetzliche Vorgabe, fruchtete nichts.

Liebrich hatte über den Lärmaktionsplan berichtet. Ein Ingenieurbüro habe in der gesamten Stadt die Lärmpegel im Tag- und Nachtzeitraum berechnet. Dabei ergab sich, dass nachts der gesetzliche Grenzwert auf dem größten Teil der Waldmössinger Straße überschritten wird. heiligenbronn lärmaktionsplan präsentation 160724

Deshalb müsse dort nachts Tempo 30 gelten. Wenn immer mehr leise Elektroautos unterwegs seien, mache das doch keinen Sinn, lautete ein Einwand. Liebrich verwies darauf, dass das Abrollgeräusch der Reifen das Motorengeräusch etwa ab Tempo 35 übertreffe.

Argumentieren half nicht wirklich. Die Heiligenbronner, die sich jahrelang wegen der Raserei durchs Dorf beklagt hatten, fanden nun, „wir bremsen uns komplett aus“, wie es ein Anwohner formuliert hat.

Eisenlohr geht davon aus, dass frühestens Ende des Jahres Tempo 30 in der Nacht eingeführt wird.

Bebauungspläne – wer zahlt?

Gefragt, wer für die Bebauungspläne zahlen müsse, erläuterte Eisenlohr, den Bebauungsplan Heiligenbronn 1, der das bisherige Baurecht ersetzen soll, bezahle die Stadt.

Wie hoch diese Kosten bei Hausteile seien und auf wen sie zukommen, lasse sich heute noch nicht sagen,  erklärte Rehfuß. Dasselbe gelte für mögliche Erschließungsbeiträge im Gebiet Hausteile. Eisenlohr ergänzte, dass die Stadt diese Frage werde „früh prüfen müssen, damit die Anlieger planen können“.

heiligenbronn b pläne präsentation 160724

Der neue Bebauungsplan Heiligenbronn biete den Hausbesitzern mehr Rechtssicherheit und Freiheiten, auf ihren Grundstücken zu bauen, ergänzte Liebrich.

Liebrich ging auch auf die kommunale Wärmeleitplanung ein. Darüber haben wir im Zusammenhang mit dem Quartierskonzept der Stiftung bereits berichtet.

(*Und hier die Lösung zur Ampel: Normalerweise ist oben rot und unten grün:-)

Das interessiert diese Woche



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Ziemlich genau zwei Jahre nach des ersten Bürgerdialog in Heiligenbronn hat Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr nun eine zweite solche Veranstaltung dort moderiert. Im Elisabetha-Glöckler-Saal informierte die Verwaltungsspitze eine stattliche Anzahl von Stiftungsbewohnerinnen und -bewohnern sowie Einwohner des Stadtteils über das, was die Stadt damals als Hausaufgaben mitbekommen und inzwischen erledigt hat. Gegen Ende informierte die Stadtverwaltung auch über die aktuellen Projekte in Heiligenbronn.

Schramberg-Heiligenbronn. Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß berichtete zum Auftakt über die Verkehrssicherheit: Die Raser auf der Landesstraße bremse inzwischen ein Blitzer deutlich. Allerdings habe es bei der Platzwahl zunächst Probleme gegeben, was ihm einige spöttische Lacher aus dem Publikum einbrachte.

bürgerdialog heiligenbronn dk 160724 (13)
Matthias Rehfuß. Foto: him

Raser und Falschparker

Ein Anwohner beklagte, unmittelbar nach der Tempomesssäule würde wieder gerast. Eisenlohr bot an: „Wenn Sie es wünschen, stellen wir auch eine zweite Säule auf.“ Alternativ könnte man auch den mobilen Blitzer oder Smileys einsetzen.

bürgerdialog heiligenbronn dk 160724 (9)
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr. Foto: him

Zum Problem der Gehsteig- und Falschparker erklärte Rehfuß, dass die Stadt das durch regelmäßige Kontrollen eingedämmt habe.  Man sei an der Umrüstung der Fußgängerampel dran. Sie soll so geschaltet werden, dass sie bei Geschwindigkeitsüberschreitung auf Rot schaltet. Bis zu 50.000 Euro koste dies.

bürgerdialog heiligenbronn dk 160724 (24)
Eine interessante Ampel – merken Sie was?* Foto: him

Klaus Gatzweiler, Werkstattbeirat in der Stiftung fragte, weshalb man die Kirch- und die Kreuzstraße nicht zu Einbahnstraßen mache. Rehfuß erwiderte, bei einer Verkehrsschau vor Ort hätten sich die Fachleute dagegen ausgesprochen, weil dadurch für die Anlieger deutlich länger Fahrten entstünden.

Bebauungspläne

Ausführlich ging Fachbereichsleiter Bent Liebrich auf die Bebauungspläne Heiligenbronn I und Hausteile ein. Die gute Nachricht: „Alle Flächen bei Hausteile sind inzwischen im Besitz der Stadt“. Er rechnet damit, dass Mitte 2025 alles soweit ist, dass der Gemeinderat den Satzungsbeschluss fassen kann. 2026 könnte mit der Erschließung begonnen werden.

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Bent Liebrich. Foto: him

Das Verkehrsgutachten habe ergeben, dass für Hausteile kein Kreisel erforderlich sei, ein Linksabbieger, möglicherweise mit Ampel reiche aus. Das senke die Erschließungskosten und damit auch die Grundstückspreise, so Liebrich. Über das Neubaugebiet soll dann auch das Stiftungsgelände erschlossen und die Lichtenaustraße entlastet werden.

Mobilfunk und barrierefrei

Die zweite gute Nachricht: Die Telekom wird im August auf der Berufsschule Haus Klara einen Mobilfunkmast auch für 5G installieren. Ein Bewohner der Gruppe Fridolin fand das „super“. Endlich könne man dann Musik in besserer Qualität hören.

stiftung st franziskus haus klara dk 160724 (3)
Auf das Dach von Haus Klara kommt eine Mobilfunkantenne. Foto: him

Liebrich erwähnte auch den Ausbau der Ortsdurchfahrt und die Umbauarbeiten an den Bushaltestellen, die nun barrierefrei seien. Ob denn nun auch bessere Busverbindungen kämen, fragte Gatzweiler. Das sei Sache des Landratsamtes nicht der Stadt entgegnete Fachbereichsleiterin Susanne Gwosch. Entsprechende Wünsche gebe sie aber gern weiter.

Lärmaktionsplanung

Bei der nächsten Folie erntete Liebrich heftige Reaktionen der Heiligenbronner.  Die Ankündigung, dass nachts in der Ortsdurchfahrt Tempo 30 gelten werde, quittierten die Heiligenbronner mit Begriffen wie „kompletter Schwachsinn“. Auch die wiederholten Hinweise von Eisenlohr, die Stadt habe gar keinen Spielraum, das sei eine gesetzliche Vorgabe, fruchtete nichts.

Liebrich hatte über den Lärmaktionsplan berichtet. Ein Ingenieurbüro habe in der gesamten Stadt die Lärmpegel im Tag- und Nachtzeitraum berechnet. Dabei ergab sich, dass nachts der gesetzliche Grenzwert auf dem größten Teil der Waldmössinger Straße überschritten wird. heiligenbronn lärmaktionsplan präsentation 160724

Deshalb müsse dort nachts Tempo 30 gelten. Wenn immer mehr leise Elektroautos unterwegs seien, mache das doch keinen Sinn, lautete ein Einwand. Liebrich verwies darauf, dass das Abrollgeräusch der Reifen das Motorengeräusch etwa ab Tempo 35 übertreffe.

Argumentieren half nicht wirklich. Die Heiligenbronner, die sich jahrelang wegen der Raserei durchs Dorf beklagt hatten, fanden nun, „wir bremsen uns komplett aus“, wie es ein Anwohner formuliert hat.

Eisenlohr geht davon aus, dass frühestens Ende des Jahres Tempo 30 in der Nacht eingeführt wird.

Bebauungspläne – wer zahlt?

Gefragt, wer für die Bebauungspläne zahlen müsse, erläuterte Eisenlohr, den Bebauungsplan Heiligenbronn 1, der das bisherige Baurecht ersetzen soll, bezahle die Stadt.

Wie hoch diese Kosten bei Hausteile seien und auf wen sie zukommen, lasse sich heute noch nicht sagen,  erklärte Rehfuß. Dasselbe gelte für mögliche Erschließungsbeiträge im Gebiet Hausteile. Eisenlohr ergänzte, dass die Stadt diese Frage werde „früh prüfen müssen, damit die Anlieger planen können“.

heiligenbronn b pläne präsentation 160724

Der neue Bebauungsplan Heiligenbronn biete den Hausbesitzern mehr Rechtssicherheit und Freiheiten, auf ihren Grundstücken zu bauen, ergänzte Liebrich.

Liebrich ging auch auf die kommunale Wärmeleitplanung ein. Darüber haben wir im Zusammenhang mit dem Quartierskonzept der Stiftung bereits berichtet.

(*Und hier die Lösung zur Ampel: Normalerweise ist oben rot und unten grün:-)

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Martin Himmelheber (him)
Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.