Schramberg (him) – Die Gestalterinnen des Theaterringprogramms hoffen sehr, dass die kommende Spielzeit so verlaufen möge, wie die letzte endete. Oper und Schauspiel erleben ohne Abstand und Maske.
Die letzten beiden Aufführungen „Don Giovanni“ und „Kabale und Liebe“ im Bärensaal seien gut besucht gewesen, so Volkshochschulleiterin Claudia Schmid. Seit Anfang April sei das Tragen einer Maske ja freiwillig. Wegen der Corona-Pandemie hätten nur wenige ihr Abonnement gekündigt. „Wir haben ein treues Publikum.“
Etwa 140 Abos verkaufe der Theaterring für die sechs Vorstellungen im Bärensaal pro Saison, so Aileen Berberich, die Schmid unterstützt. Dank der guten Zusammenarbeit mit Roland Eisele vom Schramberger Gymnasium seien auch 60 Schülerinnen und Schüler in die Vorstellung von Schillers „Kabale und Liebe“ gekommen.
Live-Erlebnis
Sie hoffe, dass das Live-Erlebnis den ein oder anderen Jugendlichen ermutigt, häufiger zu kommen, so Schmid: „Das ist doch was ganz anderes als am kleinen Bildschirm.“ Die Interaktion zwischen Publikum und Schauspielern sei eben nur live zu erleben.
Das gelte natürlich auch für die Kindertheatervorstellungen. Inzwischen kämen ganze Kindergartengruppen zu den Vorstellungen, freut sich Schmid. Auch aus der Berneckschule besuchten Klassen die Vorstellungen in der Aula des Gymnasiums.
Für die kommende Saison haben Schmid und Berberich wieder ein Programm für den Bärensaal, die Kleinkunstreihe im Subiaco in der Majolika und eine Kindertheaterreihe ebenfalls im Subiaco vorbereitet.
Von Brecht bis Bully Herbig
Im Bärensaal sei das wegen Corona verschobene Stück „Marie Curie“ geplant. Zum Auftakt am 30. September gastiere die Badische Landesbühne mit Brechts „Herr Puntilla und sein Knecht Matti“. „Das haben wir im Vorfeld mit Roland Eisele abgesprochen“, so Schmid. Sie hoffe, dass wieder viele Schülerinnen und Schüler kommen werden.
Bewährt habe sich die Mischung aus Komödien und ernsten Stücken. So werde im November „Mein Blind Date mit dem Leben“ nach dem gleichnamigen Buch und Film zu erleben sein. Eine weitere Filmadaption ist „Der Boandlkramer und die ewige Liebe“. Am Drehbuch hatte Michael Bully Herbig mitgeschrieben.
Im kommenden April wieder eine Oper im Bärensaal „Eugen Onegin“ von Peter Tschaikowski. Zum Abschluss im Mai freut sich Schmid auf Manon Straché in der Komödie „Kaltgestellt“.
Kleinkunst am Mittwoch
Das Kleinkunstprogramm in der Majolika findet traditionell immer Mittwochabend statt. „Das ist so mit den Kinoleuten vereinbart“, so Schmid. Die 100 Plätze seien fast immer ausverkauft, bestätigt Berberich. Bei den Künstlerinnen und Künstlern mische sie immer ein bisschen.
Neben politischem Kabarett kämen immer auch andere Comedians oder Zauberkünstler zum Zuge. Einige, die besonders gut angekommen seien, lade sie dann auch gern mit ihrem neuen Programm ein, erläutert Schmid ihre Planungen.
Neujahrskonzert und Burgensommer
Außerhalb des „normalen“ Programms werde es nach zwei Jahren Pause auch wieder das Neujahrskonzert des Sinfonieorchester Villingen-Schwenningen geben.
Im vergangenen Sommer „aus der Not geboren“ sei der „Schramberger Burgensommer auf der Schilteck entstanden. Nun wage man eine Neuauflage am 18. und 19. Juni. Am Samstagabend werde zunächst die Schramberger Band „Could be worse“ auftreten. Es folge der Schramberger Songwriter Samuel Bantle mit seiner Band.
Am Sonntag dann werde das Theater Tom Teuer das Kindertheaterstück „Hans im Glück“ spielen. Die Höflevereinigung werde wie im letzten Jahr bewirten.
Hilfe vom Bund
Während der Coronapandemie habe der Theaterring aus dem Programm „Neustart Kultur“ 26.000 Euro erhalten, berichtet Schmid. Auch in diesem Jahr werde sie Hilfsgelder beantragen. Das Neustartprogramm unterstütze sowohl Künstler als auch Veranstalter. „Wir konnten so den Künstlerinnen und Künstlern Ausfallhonorare zahlen, wenn wir Veranstaltungen wegen Corona absagen mussten.“
Die Förderquote sinke zwar von 50 auf etwa 25 Prozent so Schmid. Aber es sei doch eine tolle Unterstützung – und die Anträge recht einfach auszufüllen, lobt sie.