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„Das Ergebnis wurde so nicht erwartet“, Veröffentlicht: Montag, 8. Juli 2019, 14.00 Uhr

Das Ergebnis wurde so nicht erwartet

Schramberg. Der Tag der Wahl war der Tag der Emotionen, wie es die Gewinnerin der Schramberger OB-Wahl, Dorothee Eisenlohr, formulierte. Am Tag danach hat die NRWZ bei den Partei- und Fraktionsvorsitzenden nachgefragt, wie sie den Wahlausgang sehen. Wir veröffentlichen die Antworten ungekürzt und unverändert:

Clemens Maurer (CDU): „Es ist überraschend deutliches Wahlergebnis. Gut finde ich, dass alle 3 Kandidaten einen fairen Wahlkampf ausgetragen haben. Frau Eisenlohr wünsche ich  einen guten Start als erste Oberbürgermeisterin Schrambergs. Möge Sie gemeinsam mit der Bürgerschaft, den Gremien und mit den Mitarbeitern der Stadtverwaltung wichtige Themen bürgernah und lösungsorientiert weiter voran bringt. Die Zusammenarbeit mit Herrn Herzog war  über die Jahre von Fairness und Respekt geprägt. Dafür bedanke ich mich auch im Namen meiner Fraktion bei ihm.“

Thomas Brantner (CDU): „Ich darf Dorothee Eisenlohr zu ihrer Wahl zur Oberbürgermeisterin von Schramberg recht herzlich gratulieren. Ein Ergebnis in dieser deutlichen Höhe habe ich nicht erwartet. Auch wäre eine höhere Wahlbeteiligung schön gewesen. Für ihre zukünftige Tätigkeit darf ich ihr viel Glück, gute Ideen und ein geschicktes Händchen zum Wohle unserer Stadt wünschen und freue mich auf die Zusammenarbeit mit ihr im Gemeinderat. Bei Thomas Herzog darf ich mich für seine Arbeit als Oberbürgermeister in den vergangenen acht Jahren sehr herzlich bedanken. Insbesondere möchte ich mich bei Thomas Herzog für die respektvolle und faire Weise in der Zusammenarbeit bedanken.“

Tanja Witkowski (SPD/Buntspecht): „Die Schrambergerinnen und Schramberger haben ein sehr klares und eindeutiges Votum abgegeben, auch wenn die Wahlbeteiligung aus meiner Sicht zu gering war. In dieser Eindeutigkeit hätte ich das Ergebnis so nicht vermutet. Ich gratuliere Dorothee Eisenlohr zu diesem tollen Erfolg und wünsche ihr ein gutes Händchen für die Schramberger Belange. Das Ergebnis ist einerseits eine Chance, dass Schramberg mit seinen Stadtteilen nun zur Ruhe kommt und sich wieder auf die zahlreichen anstehenden Projekte konzentrieren kann. Andererseits sind die Erwartungen an die neue Oberbürgermeisterin riesig. Meinen Respekt hatte am Wahlabend unser bisheriger Oberbürgermeister Thomas Herzog, der zusammen mit seiner Frau trotz der Wahlniederlage seinen Schrambergerinnen und Schrambergern für Gespräche zur Verfügung stand. Das hatte Größe und war sicherlich nicht einfach in dieser Situation.“

Udo Neudeck (Freie Liste): „Hätte ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet. Ich bin von einem zweiten Wahlgang ausgegangen. Die neue Amtsinhaberin steht nun in der Pflicht, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen. Der Gemeinderat wird sie dabei, im Rahmen seiner Möglichkeiten unterstützen. Für OB Herzog tut es mir leid. Er hat dieses Ergebnis nicht verdient und nicht alleine zu verantworten. Der letzte Gemeinderat wurde mit abgestraft. Die Wahlbeteiligung gibt Anlass zur Sorge.“

Bernd Richter (ÖDP): „Unerwarteter Ausgang! Für unser demokratisches System mit nur 47.5 % beschämend niedrige Wahlbeteiligung! OB Herzog für seine geleistete Arbeit vor allem in Tennenbronn und Waldmössingen etwas unfair abgestraft! Wir gingen eher von einem knappen Vorsprung von einem der beiden Hauptkonkurrenten aus. Eine Stichwahl hätte dann die Entscheidung gebracht. Jetzt haben wir eine jugendlich-frisch wirkende Frau als erste Oberbürgermeisterin in der Geschichte der Stadt. Vermutlich haben sich die Schrambergerinnen, die bei der Gemeinderatswahl die Kandidatinnen nur schwach berücksichtigt haben, zur Wiedergutmachung verstärkt für die OB-Kandidatin Eisenlohr engagiert. Wir danken OB Herzog für die Arbeit der vergangenen acht Jahre, allen drei Kandidierenden für den fairen Wahlkampf und wünschen uns für die kommenden acht Jahre eine gute Zusammenarbeit mit der neugewählten Oberbürgermeisterin für eine nachhaltige zukunftsweisende Kommunalpolitik.“

Mirko Witkowski (SPD): „Den Wahlausgang hatte ich in dieser Deutlichkeit nicht erwartet. Ich ging von einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Thomas Herzog und Dorothee Eisenlohr sowie von einem zweiten Wahlgang aus. Ich gratulierte Dorothee Eisenlohr zum Wahlsieg und danke Thomas Herzog für die in den vergangenen acht Jahren geleistete Arbeit. Die Zusammenarbeit mit ihm war immer von Fairnes und gegenseitiger Wertschätzung geprägt. Großen Respekt habe ich vor seinem Auftreten am Wahlabend. Er wartete vor dem Rathaus auf das Ergenis, unterhielt sich mit Bürgerinnen und Bürgern, gratulierte Dorothee Eisenlohr auf der Rathaustreppe zur Wahl und sorgte dort noch dafür, dass die Presse in Ruhe ihre Fotos machen konnte. Wo andere sicherlich schnell weg gewollt hätten, ist er noch länger geblieben. Das hat Stil. Das hohe Wahlergebnis für Dorothee Eisenlohr ist für sie ein großer Erfolg, dennoch zeigt es auch, welche Erwartungen da sind. Ich wünsche Ihr jederzeit eine glückliche Hand und viel Erfolg im neuen Amt.“

Peter Schimak (Buntspecht): Wir gratulieren Frau Dorothee Eisenlohr zu ihrem beeindruckenden Sieg. Wir freuen uns natürlich auch darüber, dass die Bürgerschaft mit so deutlicher Mehrheit eine Frau gewählt hat. Wir freuen uns auf eine gute Zusammenarbeit mit der neuen Oberbürgermeisterin. Wir sind optimistisch mit ihr zusammen für Bürgernähe und ökologische Nachhaltigkeit in Schramberg einiges bewegen zu können. Sehr positiv haben wir den fairen Wahlkampf zwischen Dorothee Eisenlohr und Thomas Herzog erlebt. Überrascht hat uns der große Unterschied der Stimmenanteile für die Kandidaten. Wir wollen deshalb Herrn Thomas Herzog für seine Verdienste um die Große Kreisstadt Schramberg sehr herzlich danken und wünschen ihm für seinen weiteren Weg gutes Gelingen.“

Angefragt haben wir auch beim Fraktionsvorsitzenden der Aktiven Bürger, Jürgen Reuter. Eine Antwort liegt der NRWZ bisher nicht vor. Sobald diese eintrifft, werden wir sie an dieser Stelle veröffentlichen.

 

 

https://www.nrwz.de/schramberg/das-ergebnis-wurde-so-nicht-erwartet/234892