Schramberg. Ohne Gegenstimmen beschlossen haben die Mitglieder des Verwaltungsausschusses zwei Vergaben im Rahmen des Digitalpakts Schule. So wird die Firma REDNET Los 1 erfüllen. Dieses Los umfasst Tablet PCs, entsprechende Hüllen und Lizenzen für zusammen fast 180.000 Euro brutto. Das zweite Los mit Projektoren und den entsprechenden Schnittstellen geht an die Firma AMS Alpha Media Solutions mit einer Auftragshöhe von knapp 98.000 Euro.
Abteilungsleiterin Kerstin Flaig hatte den Ausschussmitgliedern berichtet, dass insgesamt im Rahmen des Digitalpakts etwa 811.500 Euro zur Verfügung stünden. „Jede Schule bekommt einen bestimmten Betrag. Wir können aber auch zwischen den Schulen umschichten.“
Maßgeblich seien die Schülerzahlen des Schuljahres 2018/19. Dabei werden Grundschüler mit einem Faktor von 0,7 berücksichtigt. Das Land bezuschusst beispielsweise die Berneckschule mit ihren 303 Schülerinnen und Schülern mit 89.700 Euro, die Grundschule Tennenbronn mit 94 Kindern kommt auf 27.900 Euro Zuschussbetrag. Das Gymnasium mit den meisten Schülerinnen und Schülern und dem Faktor 1 erhält 308.600 Euro.
Aufwändiges Ausschreibungsverfahren
Im Sommer habe die Verwaltung zusammen mit den Schulleitungen die Wünsche der Schulen zusammengestellt und später die Ausschreibungen vorbereitet. Dabei sei der Preis mit 80 Prozent und die Lieferzeit mit 20 Prozent bewertet worden. Beim ersten Los, bei dem es um den Kauf von etwa 400 Tabletts gehe, sei die günstigste Firma zwar etwas teurer als eine andere Firma, könne aber am schnellsten liefern, erläuterte Flaig.
Bei den Beamern habe es nur zwei wertbare Angebote gegeben. Bei beiden Losen liege man „knapp unter dem Schätzwert“. Flaig dankte den Schulleitungen und der IT-Abteilung. Es habe einen „enormen Abstimmungsbedarf“ mit der Vergabestelle gegeben. Sie hoffe, dass auch das weitere Vergabeverfahren „ähnlich gut verläuft“. Dabei werde es um Bauleistungen und eine kombinierte Liefer- und Dienstleistung gehen. Für die beiden ersten Lose werde die Stadt fristgerecht die Zuschussanträge bei der L-Bank einreichen.
Fraktionen danken Verwaltung
Für die CDU-Fraktion dankte Dominik Dieterle für die Arbeit. Er erinnerte an die Diskussionen vor einem Jahr, nun sei man „auf einem guten Weg“. Er hoffe, dass de neue Bundesregierung einen weiteren Digitalpakt auflege, bei dem auch Fragen der Wartung und Reparaturen geregelt werden. Dieterle wollte wissen, ob das Budget reiche und die Anschaffungen und Bauarbeiten komplett in diesem Jahr erledigt würden. Da man bei den ersten beiden Losen unter der Schätzung liege, habe man “etwas Spielraum“, so Flaig. Auch habe man die Bedarfe der Schulen eins zu eins übernommen. Die meisten Ausgaben seien für 2022 geplant, so Flaig.
Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) dankte auch in ihrer Funktion als geschäftsführende Schulleiterin der IT-Abteilung. Das Vergabeverfahren sei „ein Riesenmonstrum“. Sie wollte wissen, ob im weiteren Verfahren auch die Regionalität der Anbieter in die Wertung einfließen könne. Auch wollte sie wissen, ob man schätzen könne, was das Ausarbeiten der Ausschreibungsunterlagen koste. Letzteres sei schwer abzuschätzen, so Flaig. Das Verfahren habe aber die Arbeitskraft eines Mitarbeiters über Monat gebunden. Ein Teil der georderten Geräte sei schon eingetroffen. Die IT-Abteilung bereite diese gerade für den Einsatz an den Schulen vor. Die nächsten Ausschreibungen seien in Arbeit.
Versicherung lohnt sich nicht
Ralf Rückert (Freie Liste) berichtete, er habe von Schulleitern erfahren, das Verfahren sei insgesamt gut gelaufen. Er wollte wissen, welche Geräte und welche Apps auf welche Weise dann für die Schülerinnen und Schüler bereit gestellt würden. Auch fragte er, ob die Stadt die Geräte gegen Verlust oder Schäden versichere.
Die erforderlichen Apps könnten die Schulen sich individuell von einer zentralen Stelle herunter laden, so IT- Fachmann Christian Müller. Man habe einheitlich für alle Schulen „iPads“ gekauft, berichtete Flaig. Eine Geräteversicherung sei unverhältnismäßig teuer. Es sei günstiger, defekte oder verlorene Geräte neu zu beschaffen. Bisher sei es nicht möglich, alle Schüler mit einem iPad auszustatten. „Mittelfristig ist das unser Ziel an den weiterführenden Schulen. Mit dem Digitalpaket1 geht das aber noch nicht.“ Da der Ausschuss im großen Sitzungssaal tagte, erfolgte die Abstimmung klassisch analog: durch Hand heben.