Während für die großen Gebäude der künftigen Verbundschule die Architekten noch die konkreten Pläne ausarbeiten müssen, wird es beim Don-Bosco-Kindergarten noch dieses Jahr losgehen. Das hat Architekt Christof Birkel am Donnerstag dem Gemeinderat berichtet. Der Kindergartenneubau ist der erste Teilschritt des Großprojekts Schulcampus.
Prospekt der Woche
... zum Vergrößern und Durchblättern:„Seit Januar hat das Projekt richtig Fahrt aufgenommen“, so Birkel. „Wir wollen bis Mai den Entwurf fertig haben.“ Dann werde man den Bauantrag stellen, die Kostenberechnen und die Ausschreibung vorbereiten. Im September hofft Birkel, die Baugenehmigung zu haben, um dann ausschreiben und schon im November beginnen zum können.
Bei einigen Details habe es noch Änderungen zum ursprünglichen Plan gegeben. So erhalte das Familienzentrum im Erdgeschoss einen eigenen Zugang, unabhängig von der Kita. Der Aufzug und der Technikbereich seien etwas anders angeordnet.
Bei der Heizung werde man auf eine Wärmepumpe setzen. Bei Frost könne man später die Heizzentrale der Verbundschule mit nutzen. Durchlauferhitzer sollen das Wasser an den Waschbecken direkt erwärmen. Das sei hygienischer, und man könne die Wassertemperatur gradgenau steuern.
Drei verschiedene Lüftungslösungen
Sehr detailliert erläuterte Birkel drei Versionen für die Lüftung der künftigen Kita. Dies war wohl der Corona-Pandemie geschuldet. Variante 1 wäre eine dezentrale Abluftanlage: In den Nassräumen wie Toiletten wird die Luft nach außen geblasen. In den übrigen Räumen kann Frischluft über Schlitze in den Fensterrahmen ins Gebäude gelangen. Der Vorteil: kostengünstig und einfach. Der Nachteil: Wärme geht verloren und es gibt unter Umständen Geräusche.
Die zweite Variante ist eine „Dezentrale Be- und Entlüftung“: In jeder der vier Nutzungseinheiten des Gebäudes wird die Frisch-Luft angesaugt und die verbrauchte Luft über das Dach ausgeblasen. Der Vorteil: Über einen Wärmetauscher bleibt ein Großteil der Wärme erhalten. Eine zusätzliche UV-Anlage könnte Keime abtöten. Der Nachteil: die Anlage ist erheblich teurer und sorgt für höhere Folgekosten.
Die dritte Variante, eine zentrale Lüftungsanlage wäre am teuersten. Der Vorteil wären geringere Heizkosten durch einen Wärmetauscher. Der Nachteil: Durch den großen Luftwechsel droht trockene Luft. Auch sind die jährlichen Folgekosten am höchsten.

„Vor einem Jahr hätte ich Ihnen noch Variante 1 vorgeschlagen“, so Birkel. Wegen der Corona-Pandemie plädiere er nun aber für die zweite Lösung. Hier könnte man UV-Geräte bei Bedarf einfach dazu stellen.
„Deutliches Signal“
In der Diskussion sah Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) die UV-Luftreinigung eher kritisch: Sie sei von Experten doch nur bedingt für Schulen und Kitas empfohlen. Birkel wies darauf hin, dass die Geräte gegen UV-Strahlung geschützt seien. Er werde das aber nochmals prüfen. Jürgen Winter (CDU) mahnte, in der Öffentlichkeit gebe es Zweifel an der Umsetzbarkeit der Schulcampuspläne. Die Finanzierung und der Personalmangel würden für Verzögerungen sorgen. „Wenn wir das umsetzen wollen, müssen wir unser Verhalten bei den Haushaltsplanungen verändern.“
Udo Neudeck (Freie Liste dagegen sah ein „deutliches Signal“ in den Kita-Plänen: „Wir fangen noch in diesem Jahr an.“ Ob bei der Heizung auch an eine Brennwerttechnik gedacht worden sei, wollte er wissen. Birkel entgegnete, dies sei „kein Thema“ gewesen, weil man die Kita an die Heizzentrale der Verbundschule anschließen werde. Der Abbruch des alten Don-Bosco-Kindergartens sei für den Neubau nicht erforderlich. Vielmehr werde das Gebäude noch lange stehen bleiben. „Wir brauchen es auch später noch.“ Dann nämlich, wenn die Peter-Meyer-Schule dem Neubau der Verbundschule weichen muss.