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Rottweil

Eckenhof: Stadt kappt Stromleitungen zu privaten Straßenlaternen

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Schramberg. Eine Altlast abgeräumt hat der Ausschuss für Umwelt und Technik am Donnerstagabend. Die Beleuchtung -etwa 40 Straßenlampen – der schmalen Sträßchen bei den Atriumhäusern im Gebiet Eckenhof wird abgeklemmt. Ab 2024 müssen die dortigen Hausbesitzer selbst dafür sorgen, dass ihre Wege abends beleuchtet sind, wenn sie es denn so wollen.

Tiefbau-Abteilungsleiter Konrad Ginter blickte weit zurück: Als die Schramberger Wohnungsbau in den 60er Jahren die Häuser baute, hatte man auch die Fußwege zwischen den Häusern gebaut. Diese gehören den Eigentümern der angrenzenden Häuser, nicht der Stadt. Die dazu gehörige Beleuchtung habe man damals ans städtische Beleuchtungsnetz angeschlossen.

Die Schramberger Wohnungsbau habe bis in die 2000er Jahre die Häuser dort verwaltet, dann aber den Auftrag zurückgegen an die Eigentümer. Seither seien keine Stromkosten mehr von den Eigentümern abgerechnet worden, so Ginter. Gravierender sei aber, das die alten Lampen und die Zuleitungen in schlechtem Zustand seien und es „immer wieder zu Kurzschlüssen“ komme.

Wer ist zuständig?

Bei den Anwohnern gebe es Diskussionen, ob die Stadt für die Beleuchtung zuständig sei. Die Stadt werde deshalb die private Beleuchtung an die Eigentümer bis Jahresende übergeben und die Verbindung zur öffentlichen Beleuchtung kappen. „Und zwar so, dass man sie nicht wieder anschließen kann“, betonte Ginter aus gegebenem Anlass. Die Anlieger könnten sich dann selbst entscheiden, wie sie die Wege ausleuchten wollen.

Für die CDU kündigte Jürgen Kaupp an, seine Fraktion werde bei dem Vorschlag mitgehen, wollte aber wissen, ob die Stadt plane, nachträglich noch Stromkosten abzurechnen. Da es „unser Versäumnis“ war, so Ginter, werde man nicht mehr abrechnen.

Emil Rode (Freie Liste) fand ebenfalls die private Beleuchtung gehöre in private Hände. Volker Liebermann fragte nach der Haftung. Die Wege seien private Zuwege, deshalb sei die Stadt da jetzt schon draußen, erwiderte Ginter. Oskar Rapp (Freie Liste) sorgte sich um weitere derartige Altlasten. Vereinzelt gebe es wohl noch private Leuchten auf öffentlichem Grund. „So etwas wie im Eckenhof haben wir an anderer Stelle nicht mehr“, versicherte Ginter. Der Ausschuss stimmte einmütig für den Verwaltungsvorschlag.

Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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