Wenn man von der Talstadt Schramberg auf den Sulgen fährt, sollte man an der Ampel nicht vergessen, bei grün weiter zu fahren. Warum, erklärt die Künstlerin Steffi Schöne, die uns den folgenden Bericht geschickt hat:
Derzeit zieht ein übergroßer Diamant aus Schnee und Himbeersirup die Blicke auf sich. Das Kunstprojekt entstand spontan in Zusammenarbeit mit der Künstlerin Steffi Schöne und der Goldschmiedin Claudia Wezel, die am Donnerstag wie so viele andere fleißig Schnee vor der Ladentür schippte.
Sie wollte am besagten Tag eigentlich nur ihre Bestellung bei Kaffee-Kontor-Schwarzwald abholen, denn das Geschäft ist aufgrund der Coronaverordnung für den Publikumsverkehr geschlossen. Als die Goldschmiedin ihre Idee beschrieb, vor dem Laden aus dem Zuviel an Schnee einen Diamanten formen zu wollen, war Schöne sogleich Feuer und Flamme mitzumachen. „Ich fand die Idee toll. Erstens man kommt aktuell ja wenig in Bewegung. Und zweitens ist es mal was anderes als ein Schneemann und sorgt vielleicht in diesen tristen Zeiten auch für ein Lächeln auf manch anderem Gesicht.”
Mittlerweile ist daraus ein Drei-Tages-Projekt geworden. „Ja, es dauerte erstmal total lange, bis die notwendige Höhe an Schnee erreicht war und auch der Koloss genug Masse bot, um in entsprechenden Winkeln die Kanten mit der Schippe und Schneeschieber wieder abzuschneiden. Das war gar nicht so einfach, hat aber enorm Spaß gemacht”, so Wezel, die sich eigentlich auf Steinverarbeitung nur im Millimeterbereich versteht.
Acht Flaschen Himbeersirup
Am zweiten Tag brachte Schöne zwei Flaschen mit, eine zum Sprühen und eine mit Himbeersirup. Bisher saugte der Schneeberg acht Liter Himbeersaft auf, um nun wie ein rosaroter Karfunkel zu glänzen. „Es braucht eventuell noch ein paar Nacharbeiten, weil der Saft in der Sonne zu stark einzieht und kaum sichtbar ist. Dafür duftet der Schnee herrlich nach Himbeere”, zeigt sich nicht nur Schöne begeistert sondern auch das Team wie Uhrmachermeisterin Ilona Nock und Kaffeeröst-Spezialist Günter Wezel.
„Ich konnte mir das am Anfang gar nicht vorstellen, wie das aussehen soll. Und, zugegeben, Schnee ist nicht so meins. Da habe ich lieber die Damen hin und wieder mit einem guten Kaffee bei Laune gehalten”, so Günter Wezel, der die Diamantentwicklung staunend auf Distanz verfolgte.