In vielen öffentlichen Einrichtungen hängen inzwischen Defibrillatoren. Geräte, die bei einem plötzlichen Herzstillstand Leben retten können. In den Turn- und Sporthallen, in Banken und Sparkassen oder auch Schulen hängen die auffälligen roten Kästen. Bisher allerdings gibt es im Bärensaal keinen Defibrillator.
Schramberg. Am vergangenen Freitag hat Jochen Buhr in seiner Funktion als „Schultes“ des „Freiamts Tös“ Oberbürgerimeisterin Dorothee Eisenlohr einen Scheck über 150 Euro überreicht. Es gehe ihm um einen Defibrillator für den Bärensaal, den die Stadt besorgen soll.
Im Bärensaal fehlt Defi
Anlass war der tragische Vorfall beim Neujahrsempfang 2020. Damals mussten Ersthelfer einen Defi aus der Sparkasse holen. Der damalige Tös-Schultes Hermann Reichert hatte die Installation eines Defi im Bärensaal angeregt und später mehrmals angemahnt.
Außerdem mokierte sich Buhrs Vorgänger, dass Eisenlohr anlässlich des 125-jährigen Bestehens dieser „ältesten Schramberger Bürgervereinigung“ am Jubiläumsabend einen Scheck über „lächerliche“ 75 Euro überreicht habe.
Auf Nachfrage der NRWZ berichtet OB Eisenlohr nun, die „Björn-Steiger-Stiftung“ werde einen Defibrillator an der Außenwand des Bärensaals installieren. Sie verweist auf Informationen der Stiftung.
Anonymer Spender hat geholfen
„Dafür braucht es rund 3000 Euro an Spenden“, so Eisenlohr. „Dieses Geld ist durch eine großzügige anonyme Spende inzwischen schon da, und der Defibrillator müsste in den nächsten Wochen installiert werden.“
Die Spende der Bürgervereinigung werde für diesen Defibrillator also nicht gebraucht. Die Stadt werde mit Herrn Buhr Kontakt aufnehmen, um zu klären, ob er sie für einen anderen Defibrillator-Standort verwendet wissen will.
Zu den als „lächerlich“ kritisierten 75 Euro zum Jubiläum der Tösvereinigung, die sie überreicht habe, schreibt Eisenlohr, es sei „eigentlich schade, dass jemand 75 Euro als ‘lächerlich‘ empfindet. Ich kenne viele Vereine und Menschen, die sich über ein Geschenk in dieser Höhe erst einmal freuen würden.“
Ohne Antrag keine Geschenk
Leider hätte die Tösvereinigung es versäumt, den nach den damals gültigen Vereinsförderrichtlinien notwendigen Antrag auf einen Jubiläumszuschuss rechtzeitig zu stellen. „Hätte sie dies getan, hätte sie pro Jahr des Bestehens zwei Euro, also insgesamt 250 Euro bekommen.“ Ohne Antrag hätte es eigentlich gar nichts gegeben. “Ich wollte zur Jubiläumsfeier aber nicht ‚mit leeren Händen‘ erscheinen – daher die 75 Euro.“
Eisenlohr kündigt an, bei der Überarbeitung der Vereinsförderrichtlinien habe die Stadt die Regel zugunsten der Vereine und Vereinigungen angepasst: „Ein Jubiläumszuschuss muss jetzt nicht mehr extra beantragt werden.“