SCHRAMBERG-TENNENBRONN – Der ursprüngliche Zeitplan ist mit der geplanten Eröffnung des neugestalteten Freibads am 3. Juni nicht mehr zu halten. Stadt und Stadtwerke informieren in einer Pressemitteilung , dass eine Verschiebung von fünf Wochen erforderlich wird. Wer einen Blick auf die Baustelle genommen hat, konnte es fast schon erahnen.
Peter Kälble, Chef der Stadtwerke, die die Sanierung und Modernisierung des Freibads im Auftrag der Stadt umsetzen, zu den Hintergründen: „Wer aktuell Bauvorhaben durchführt, muss starke Nerven mitbringen, egal ob es sich um große Bauvorhaben oder um private Sanierungsmaßnahmen handelt. Es ist teilweise schwierig, überhaupt an Angebote zu kommen, die Baufirmen sind „voll“, die Angebote teurer als vor der Corona-Krise. Personelle Engpässe bei den Firmen, lange Lieferzeiten und die Teuerung bei den Materialien, alles kommt zusammen. Unter diesen Rahmenbedingungen, das muss ich selbstkritisch sagen, war die Eröffnung zu Pfingsten ein ambitioniertes Ziel, das wir jetzt nicht mehr halten können.“
Uwe Keppler vom Büro Schick GmbH, das für die Bauleitung und den Bauzeitenplan verantwortlich ist, zu den Gründen: „Wir haben schon damit gerechnet, dass es zeitlich insbesondere bei den Außenanlagen und den Edelstahlbecken eng werden kann, selbst wenn alles gut läuft. Letztlich haben die Lieferverzögerungen bei den Betonfertigteilen den Ausschlag gegeben, dass wir unseren Bauzeitenplan in Abstimmung mit den beteiligten Firmen nochmals überarbeiteten mussten. Die Verzögerungen können auch durch verstärkten Personaleinsatz nicht mehr wettgemacht werden.“
Der Panoramaweg wird zum Eröffnungstermin noch nicht fertiggestellt sein. Dennoch soll ein ungetrübter Badespaß möglich sein: die Schwimmbecken und Rutschen sowie der Kinderplanschbereich sollen voll nutzbar sein. Bernd Biederstädt vom Büro Klotz und Partner (Projektsteurer): „Wir hatten ja bereits darauf hingewiesen, dass es wirklich wie am Schnürchen laufen muss, wenn es mit dem Schwimmbetrieb Anfang Juni klappen soll. Wir haben gemeinsam mit den beteiligten Firmen nun feststellen müssen, dass der Termin 3. Juni nicht mehr haltbar ist. Alle Firmen arbeiten jetzt intensiv auf den neuen Eröffnungstermin am Freitag, 8. Juli hin.“
Bäderbetriebsleiter Joachim Ragg wäre auch gerne zeitiger in die Freibadsaison gestartet: „Es ist schade, dass wir jetzt die Pfingstferien nicht mitnehmen können. Für den Badebetrieb wichtiger sind jedoch tatsächlich die Monate Juli und August, in denen im Durchschnitt achtzig Prozent der Besucherzahlen erzielt werden. Das Bäderteam freut sich auf jeden Fall sehr darauf, wenn das Freibad wieder aufgeht.“
Ein kleiner Trost bleibt. Andere Kommunen, die mit den Schambergern zum gleichen Zeitpunkt in die Bundesförderung gekommen sind, müssen noch länger auf die Eröffnung warten beziehungsweise stellen vereinzelt ihre Vorhaben aufgrund der Ausschreibungsergebnisse und der Fragen zur finanziellen Machbarkeit zurück. Peter Kälble: „Ich denke, wir sind hinsichtlich des Bauablaufs und der Kosten mit einem blauen Auge davon gekommen. Wären wir nicht so gut vorbereitet in das Förderprogramm gestartet, hätten wir wahrscheinlich ähnliche Probleme.“