Mit neuem Schwung startet die Jugendkunstschule Kreisel auch in Schramberg. Die neue Leiterin Verena Boos traf sich mit Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und der Leiterin der Volkshochschule im Schlössle – und zwar im Kurs „Girls Art“, den die freischaffende Künstlerin Petra Lunde leitet.
Die kleine Gruppe junger Damen zeichnet oder malt im Jugendatelier. Manche seien schon seit zehn Jahren „mit viel Engagement dabei“, berichtet Lunde. Sie zeige den Teilnehmerinnen unterschiedliche Techniken, Kreide, Aquarell, Bleistift oder Acryl. Sie seien aber ganz frei, die Art zu zeichnen und zu malen zu wählen, die ihnen besonders liege. Darum gehe es ja in der Jugendkunstschule, sagt Boos: „Wir wollen Freiräume bieten.“ Davon gebe es im Leben sonst so wenige.

Eine der Teilnehmerinnen beichtet, sie sei schon seit der zweiten Klasse dabei und finde gerade die Atmosphäre in der Gruppe toll. Durch Petra Lunde sei sie motiviert worden weiter zu machen. „Nur allein zu Hause hätte ich sicher mit dem Malen wieder aufgehört.“
Es sind noch Plätze frei
Boos wirbt um weitere Teilnehmerinnen und besonders auch Teilnehmer an den Kursen. Um den Bedürfnissen der Kinder und Jugendlichen gerecht zu werden, biete man eine Mischung aus Jahreskursen und kürzeren Workshops an. Neben Girls Art findet in Schramberg noch am Mittwochnachmittag die Malwerkstatt für Kinder ab 7 Jahren mit Vera Lasota statt, bei der noch Plätze frei sind.
Ebenfalls freie Plätze gibt es bei der Kinderwerkstatt mit Beate Staiger am Freitagnachmittag. Dort hatten sich so viele Kinder angemeldet, dass sie einen zweiten Kurs direkt im Anschluss an den ersten ab 16 Uhr eingerichtet habe, so Boos. Auch die Mädchen von Girls Art würden sich freuen, wenn ein paar neue Leute hinzu kämen.

Auch in der Ganztagsbetreuung aktiv
Neben den Kursen und Workshops bietet die Jugendkunstschule bei der Ganztagsbetreuung an der Grund- und Werkrealschule Sulgen, der Berneckschule und der Erhard Junghans-Schule Arbeitsgemeinschaften an. Nach der Zwangspause wegen der Coronapandemie hätten die Kurse ab Ende Juni weiter geführt werden können. Auch in den Kursen, so Lunde achte man auf die Hygiene- und Abstandsregeln.

Dem Wunsch der Jugendlichen wieder verstärkt im öffentlichen Raum mit ihren Arbeiten aufzutauchen, möchte Oberbürgermeistern Dorothee Eisenlohr nachkommen. Sie denke an eine Kooperation mit dem Stadtmuseum nach. Dort arbeite mit Annette Hehr eine „aufgeschlossene Museumspädagogin“, so Eisenlohr. Sie freue sich über die neue engagierte Leiterin der Jugendkunstschule Boos und erinnerte daran, dass die Stadt Schramberg die Jugendkunstschule Kreisel mit jährlich 12.000 Euro fördere.

Um die Jugendkunstschule sichtbarer zu machen, möchte VHS-Leiterin Claudia Schmid auch ein Schild am Schlössle-Eingang anbringen lassen, das auf die Jugendkunstschule hinweist.
Petra Lunde
Die freischaffende Künstlerin berichtet über sich, sie sei bereits am Schramberger Gymnasium vom damaligen Kunsterzieher Franz Krisch äußerst positiv motiviert und gefördert worden. Krisch stelle bis heute in der Schramberger Kunstszene eine feste Größe dar. Sie sei seit vielen Jahrzehnten im Kreis, und über dessen Grenzen hinaus, bis in die Schweiz und Irland, freischaffend künstlerisch tätig.
Sie sei aktives Mitglied in diversen Kunstvereinen, zum Beispiel bei Forum Kunst in Rottweil und Podium Kunst in Schramberg aber auch im Kunstverein Offenburg und Kunstverein mittleres Kinzigtal, wo sie regelmäßig mit ihren Bildern an Ausstellungen teilnehme. Sie habe vor Jahren die Dunninger Kunstbühne aufgebaut. Sie habe sich „immer sehr darum bemüht, junge kreative Menschen zu fördern und ihnen ein Forum zu geben, was ich natürlich in der Jugendkunstschule Kreisel bestens realisieren kann.“