Schramberg. Auf wenig Resonanz gestoßen ist die heutige Fridays for Future Aktion anlässlich des 11. globalen Klimastreiks. Gerade einmal 40 Leute waren dem Aufruf gefolgt. Und der überwiegende Teil gehörte der Eltern- und Großeltern-Generation an.
Die Organisatorinnen und Organisatoren hatten auch die letzten Klima-Aktionen in Schramberg organisiert, studieren aber inzwischen weit über die Bundesrepublik verstreut, wie eine der Organisatorinnen erläuterte.
Radikaler Klimaschutz
Nach einem Zug von der Heiliggeistkirche zum Rathausplatz erinnerte Josephin Seitz dort an die Hochwasserbilder aus Pakistan: „Die Jahrhundertflut kostete mehr als 1400 Menschen das Leben, 1300 wurden verletzt und Millionen Menschen, denen ihr Zuhause einfach weggespült wurde.“
Sie kritisierte, dass das 1,5 Grad Ziel „ so gut wie Geschichte“ sei. Sie frage sich, wann die Politik endlich einhalte, was sie versprochen habe, „nämlich echten, ehrlichen und radikalen Klimaschutz.“
Rahel Koch berichtete über den rheinischen Braunkohleabbau und das Dorf Lützerath, das trotz des beschlossenen Kohleausstiegs immer noch platt gemacht werden soll.
Max, der inzwischen Mechatronik studiert, sprach über die Bedeutung der regenerativen Energien und welche Schwierigkeiten es beim Ausbau gibt. Er forderte, dass diese endlich überwunden werden müssten.
“Übernehmt Verantwortung”
Der ehemalige Biologie-Lehrer am Gymnasium Christoph Meyer stelle dar, dass die Umweltbewegung inzwischen mehr als 50 Jahre alt ist. Er erinnerte an Bücher aus den frühen 70er Jahren wie “Die Grenzen des Wachstums“ oder „Ein Planet wird geplündert“, die einst Schullektüre gewesen seien. Inzwischen sei einiges besser geworden, etwa die Nutzung von Wind und Sonne.
Vieles aber habe sich verschlechtert: Bis heute gebe es kein Tempolimit und die Vielfliegerei werde überhaupt nicht thematisiert. Die jungen Leute forderte Meyer auf, selbst Verantwortung zu übernehmen und nicht nach zu lassen in ihrem Protest.
Eine junge Oma vom Sulgen bedauerte, dass immer alles schneller werden müsse. Sie beklagte auch die Profitgier im Gesundheitswesen.
Nach etwa einer halben Stunde endete die Versammlung. Die Organisatorinnen und Organisatoren bedauerten, dass sie nicht mehr jung Leute erreicht hatten. Und hofften: „Beim nächsten Mal sind wir mehr.“
Schon als ich die Überschrift las, war mir klar, dass die Demo nicht während der Unterichtszeit stattgefunden haben kann. Wenn man nicht die Schule schwänzen kann, sondern Freizeit opfern muss, lässt der Idealismus meist stark nach.
Ich bin mir sicher, dass mehr Kids für die Demo zu begeistern wären, wenn diese während des Unterrichts stattfinden und nicht danach. Wer kam bloss auf diese Idee ?
Leider musste ich arbeiten, sonst hätte ich auch teilgenommen und meine Plakate für den Weiterbetrieb der klimafreundlichen AKWs ausgepackt (green deal).