Einstimmig hat der Ausschuss für Umwelt und Technik beschlossen, das neue Gewerbegebiet Madenwald so wie von der Verwaltung vorgeschlagen zu erschließen. Obwohl der Bebauungsplan noch gar nicht beschlossen ist, wollte die Verwaltung grünes Licht für den Ausbau haben. Wenn der Satzungsbeschluss da sei, könne rasch die Ausschreibung für die Baumaßnahmen erfolgen, erläuterte Konrad Ginter von der Abteilung Tiefbau.
Bislang befindet sich noch ein Teil der Gärtnerei Längle auf dem Gelände. Die Stadt hatte die Gärtnerei dem Existenzgründer Längle damals verpachtet mit dem Hinweis, dass das Gebiet eines Tages zu einem Gewerbegebiet werden würde. Gegen die fristgerechte Kündigung des Pachtvertrags war Längle vor Gericht gezogen. In einem Vergleich hatte die Stadt Längle eine Frist bis Mitte 2018 eingeräumt. In diesem Sommer nun will Längle die Gewächshäuser im Bereich Madenwald räumen.
„Anschließend soll die Erschließung des Gebietes mit der entsprechenden Infrastruktur erfolgen“, so heißt es in der Vorlage. Das neue Gewerbegebiet werde über eine Stichstraße mit Wendehammer erschlossen. Das Regenwasser soll getrennt vom Schmutzwasser entsorgt werden. Das Regenwasser fließt zunächst in eine Retentionsmulde und dann in einen bestehenden Graben. „Das Schmutzwasser fließt Richtung Brambach und dort in einen Kanal zur Kläranlage in Horgen“, so Ginter.
Das Ingenieurbüro Kirn hat die Erschließungskosten einschließlich der Nebenkosten beim Straßenbau auf 470.000 Euro geschätzt. 375.000 werden die Stadtwerke für die Kanalisation bereit stellen müssen.
Wenn der Bebauungsplan beschlossen sei, könne zum Jahresende hin mit den Bauarbeiten begonnen werden.

Jürgen Kaupp, CDU, fragte, ob ein im Plan eingezeichneter Verbindungsweg zu einem bestehenden Feldweg auch für Autos befahrbar sein soll. Dieser Weg sei nur für Fußgänger und Radfahrer vorgesehen, erwiderte Ginter. Ein Poller soll Autofahren verhindern. Ob man nicht einen anderen Namen als ‚Madenwald‘ finden könne, fragte Kaupp weiter. Die Namensgebung für die Straße erfolge später meinte Ginter schmunzelnd. Kaupp wollte schließlich wissen, ob es schon Interessenten gäbe, und ob die Bauherren dort die Erschließungskosten komplett zahlten. Fachbereichsleiter Peter Weißer bestätigte Letzteres knapp mit: „Ja.“ Zu möglichen Kaufinteressenten wollte die Verwaltung aber in öffentlicher Sitzung nichts sagen.
Für die freie Liste erkundigte sich Emil Rode wegen des Retentionsbeckes, ob das denn „unbedingt nötig“ sei. Das Landeratsamt habe das angeordnet, um den Graben bei Starkregen nicht zu überlasten, berichtete Ginter. Das Wasser werde aber nur kurz in dem Becken sein und dann abfließen oder versickern: „Das gibt keinen Dauerstau.“

Der Ausschuss beschloss schließlich, dass die notwendigen Arbeiten „zeitnah nach Satzungsbeschluss des Bebauungsplans ausgeschrieben“ werden sollen.