Montag, 4. Dezember 2023
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„Herr im Haus bin ich“

Theateraufführung der Kolpingsfamilie Schramberg / Fremdenzimmer und Urlaubsflirts / Letzte Chance heute abend (4. November)

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Die Laientheatergruppe der Schramberger Kolpingsfamilie hat für diese Saison wieder eine Komödie in drei Akten einstudiert. Nach der Premiere im Bärensaal spielte die Gruppe am Freitagabend in Königsfeld. Heute, Samstagabend ist noch einmal Gelegenheit, eine Aufführung in Königsfeld zu sehen.

Schramberg/Königsfeld. Die lustige Urlaubsgeschichte hat Dieter Fuchs geschrieben. Er thematisiert die Streitigkeiten um die neu eingerichteten Fremdenzimmer mit „Fohlpänsion“ auf dem Bauernhof der Familie Vestner und die Turbulenzen mit den Urlaubsgästen. Konrad Vestner (Andreas Gebert) ist von der Idee nämlich keineswegs begeistert, vor allem möchte er keine „Fischköpf“ in seiner Stube. Deshalb will er seiner Frau Betti (Stephanie Wolber) und seiner Mutter Erika (Barbara Aßfalg) Steine – oder besser gesagt einen Misthaufen – in den Weg legen.

Bereits die ersten Feriengäste vergrault der Landwirt durch seine Bemerkungen, wenngleich die Nichte Anette (Johanna Schäfer) der penibel auf Etikette achtenden Adeligen Henriette von Birkenmoos (Julia Haag) sein Auftreten „goldig“ findet. Bereits nach wenigen Minuten lässt sich der Wasserhahn der Badewanne nicht mehr schließen. Darum wollte Henriette von Birkenmoos am liebsten wieder kehrtmachen, was ihre Nichte verhindert.

Zum Glück für Betti war der charmante Handwerksgeselle Sebastian (genannt „Basti“) Kanter (Moritz Ragg) gleich zur Stelle. Doch der warf lieber ein Auge auf die reizende Anette von Birkenmoos, statt sich seiner Arbeit zu widmen. Die Reparatur erwies sich dabei leider als problematisch, da es sich bei dem Wasserhahn um ein „Auslaufmodell“ handelte.

Der Berliner Bergsteiger Gustav Meirink möchte sich bei Betti Vestner und ihren Fremdenzimmern einquartieren, was ihren Mann Konrad wenig begeistert

Als sich mit Rita Lüftlein (Sibylle Veith) eine ansehnliche Stadtdame auf dem Bauernhof der Familie Vestner einquartiert und dem Landwirt den Kopf verdreht, hing der Haussegen noch ein großes Stück schiefer. Mit dem Ehepaar Ludwig und Margarete Hofmann (Roland Rudolphy und Barbara Neff) erweiterte sich der Gästekreis um ein streitsüchtiges Rentnerehepaar. Das verschlimmerte die Gallensteine von Margarete und lastete die beiden Vestner-Frauen völlig aus.

Konrad erwies sich in der Zwischenzeit als Urlaubsplaner für die Feriengäste und begleitete diese zum „Heimatabend“ ins Wirtshaus, um der lieben Rita einen Urlaubsflirt zu ermöglichen und seine Frau rasend vor Eifersucht zu machen. Doch mit dem Berliner Bergsteiger Gustav Meirink (Matthias Veith) fand sich für die schöne Rita ein weiterer Verehrer.

Da für Konrad „der Kelch nicht vorüberging“ von „Fischköpfen“ verschont zu bleiben, band er dem Berliner mit der Potenzsteigernden Nachtkrabb-Eiergeschichte zunächst einen ordentlichen Bären auf.

Der Morgen nach dem Heimatabend stürzte die Paare ins reinste Chaos. Während der Hausklempner Basti das Herz seiner Annette erobern konnte, versuchte der betrunkene Ludwig, die gleichfalls trunkene Henriette zum Ausnüchtern in ihr Zimmer zu bringen, ohne dabei seine Frau zu wecken. Und das auch noch ausgerechnet am „Heldengedenktag“, also Hochzeitstag der Hofmanns.

Das zankende Rentnerehepaar Hofmann reist während dem Frühstück an und wird von Erika Vestner empfangen.

Derweil endete der kurze Urlaubsflirt von Rita und Konrad, weil dieser sie im Wald zurückgelassen hatte, wodurch sich Gustav und Rita jedoch versöhnten. Auch Ludwig konnte mit einem gelben Rosenstrauß das Herz seiner Margarete wieder erweichen und glücklich nach „Balkonien“ zurückkehren. Nur Henriette blieb allein und reiste ohne die Nichte wieder vom Bauernhof ab.

Zum großen Glück für den Landwirt Konrad gab es für ihn ebenfalls noch ein freies Fremdenzimmer mit Blümchentapete bei seiner Frau Betti. Um die Versöhnung gebührend zu feiern, bereitete Erika noch einige Nachtkrabb-Eier zu.

Für das humorvolle Theaterstück und für die Leistung der Laientheatergruppe der Kolpingsfamilie Schramberg gab es langen Applaus. Unterstützt haben Monika Gebert und Bärbel Hartmann als Souffleusinnen, Letztere sowie Annerose Rudolphy in der Maske für die Schauspielenden. Hinter den Kulissen ermöglichte zudem noch eine Gruppe für Technik, Bühnenbild und Organisation den reibungslosen Ablauf der erfolgreichen Aufführungen.

David Kuhner (dk)
David Kuhner (*2002) geboren in Rottweil und aufgewachsen in Schramberg. Nach dem Abitur am Gymnasium Schramberg im Jahr 2020 absolvierte er ein FSJK im Stadtarchiv und Stadtmuseum Schramberg. Sein großes Interesse gilt der Lokalgeschichte seines Heimatortes Schramberg. Seit dem Wintersemester 2021/22 studiert er an der Eberhard Karls Universität Tübingen Geschichtswissenschaft im Hauptfach und katholische Theologie im Nebenfach.

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