Die Job- und die Gutscheinkarten des Handels- und Gewerbevereins sind zwar ein großer Erfolg, sie haben dem Verein aber auch ein Defizit von gut 25.000 Euro im Jahr 2017 eingebracht. Bei der Mitgliederversammlung am Dienstagabend waren die Mitglieder dennoch mit dem Projekt sehr einverstanden und betrachteten die Kosten für die Karten als „Investition in die Zukunft“. Sie entlasteten Vorstand und Kassierer einstimmig.
In ihrem Jahresbericht hatte die Vorsitzende Kirsten Moosmann die Aktionen des Jahres 2017 bis heute anhand einer Präsentation der Fotografin Annette Kasenbacher Revue passieren lassen. Vom Frühlingsfest über die JAMS-Messe, die verkaufsoffenen Sonntage, die Nacht der Lichter und das Bächlefest bis hin zu der „Grünen Bänkle-Aktion“ zusammen mit dem Bauhof vor wenigen Wochen im Rahmen der Landesgartenschaubewerbung. „Das war d e r Hype in unserer Stadt!“
Etliche neue Mitglieder
Der Handels-und Gewerbeverein habe zahlreiche neue Mitglieder gewonnen, so Moosmann. Von Joe Fink über „Ötzi“ vom Café Hirschbrunnen, den Friseurinnen aus der Sängerstraße bis zur Fahrschule Kohler, dem Modegeschäft „Zuckerbraun“, der Römerapotheke und einem Notar bis hin zu Küchen-Scheible und Kindermoden Luzenberger reicht die „buntgemischte Gruppe“ der Neumitglieder. Insgesamt zählt der HGV derzeit 159 Mitglieder.
Die erwähnten Karten seien sehr erfolgreich angelaufen. Neben den Firmen MS-Schramberg und Maurer, die die bis zu 40 Euro Bonus an die Mitarbeiter schon seit letztem Jahr über die Karte ausgeben, seien inzwischen weitere Firmen hinzu gekommen: Die Kanzlei Meyer, Kohler und Partner, die Firmen Bomo, Brugger und Laufer aus Hardt, Bauknecht softfolio sowie Karl Simon aus Aichhalden. Auch die Zahl der Annahmestellen ist auf inzwischen 65 gestiegen. „Die Abrechnung ist bisher problemlos gelaufen“, so Moosmann.
Um die hohen Anlaufkosten zu stemmen, müssen Geschäfte, die mitmachen wollen, einmalig 99 Euro Einrichtungsgebühr zahlen. Hinzu kommen ein Disagio von drei Prozent und eine Jahresgebühr von 79 Euro.
Minus in der Kasse
HGV-Geschäftsführerin Manuela Klausmann trug den Kassenbericht des urlaubsbedingt abwesenden Kassierers Wolfgang Flaig vor. Demnach waren die Einnahmen und Ausgaben für Veranstaltungen mit 89.000 und 87.000 Euro nahezu ausgeglichen. Die Einnahmen bei den Gutscheinen lagen bei gut 5000 Euro, die Ausgaben allerdings bei 35.000 Euro. Den Fehlbetrag habe man vorübergehend über ein Treuhandkonto ausgeglichen.
Weil für die Karte viele Investitionen getätigt wurden, die auf Jahre hin genutzt werden, sei der Verlust akzeptabel. Die Kassenprüfung ergab keinerlei Beanstandungen, sodass die von Oberbürgermeister Thomas Herzog beantragte Entlastung einstimmig erfolgte.
Neuwahlen
An der Spitze des Vereins gibt es einen Wechsel: Der bisherige zweite Vorsitzende André Alesi verzichtete auf eine Wiederwahl. Für ihn wählten die Mitglieder einstimmig Jens Krön. Moosmann bedankte sich bei Alesi für dessen enormen Einsatz bei der Einführung der HGV-Karten: „Ein zweiter Vorsitzender hat wohl noch nie so viel schaffen müssen wie Du.“
Für den bisherigen Schriftführer Udo Schlipf wählten die Mitglieder in dessen Abwesenheit Tobias Haas. Im Amt des Kassierers bestätigten sie Wolfgang Flaig. OB Herzog lobte die HGV- Karten als Instrument, Kaufkraft in der Stadt zu halten. Die Stadt dürfe laut Tarifvertag keine Boni in dieser Form ausgeben. „Aber wir überlegen, ob wir die Geschenke an die Ruheständler auf die Gutscheine umstellen können.“
An Weihnachten Rubbellose
In ihrem Ausblick berichtete Moosmann, dass die „lange Einkaufsnacht“ am 8. Juni das Thema Europa haben werde. Der HGV werde auch bei „Waldmössingen pulsiert!“im September dabei sein. Bei der Weihnachtsaktion will der HGV wieder die Sterntaler ausgeben, aber auch aus Datenschutzgründen soll es Rubbellose mit Sofortgewinnen geben, kündigte Moosmann an. „Die können die Kunden dann gleich im Geschäft einlösen.“