Dieser Tage hat die Stadt den alten und nun restaurierten Grenzstein der ehemaligen Grenze Sulgen-Sulgau wieder neu aufgestellt. Dieser erinnert an die ehemalige Teilung der einst eigenständigen Gemeinden Sulgen und Sulgau. .Über den Grenzstein und seine Geschichte berichtet die Statdverwaltung in einer Pressemitteilung:
Der Grenzstein befindet sich unweit des Narrenbrunnens auf dem Sulgen an der Kreuzung Sulgauer Straße – Wittumweg. Die Stelle markiert nicht die eigentliche historische Grenze. Der Standort eignet sich jedoch aufgrund der guten Sichtbarkeit.
Den Grenzstein hat Jürgen Reichert zur Verfügung gestellt. Sein Vater, Hans Paul Reichert, war Vermessungstechniker und rettete den Grenzstein 1975, als die Straße nach Rottweil ausgebaut wurde. In Zusammenarbeit mit Dieter Kohlmann, der sich schon um eine Vielzahl von Kleindenkmalen in der Region gekümmert hat, hat der Bauhof den Stein restauriert, gesäubert, neu gestrichen und aufgestellt.
Territorial und konfessionell gespalten – Zusammenschluss 1934
Beim Pressetermin vor Ort informierte Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr über die ehemalige Trennung der beiden früheren Gemeinden. So war die Teilung ein Resultat des Zerfalls der Herrschaft Falkenstein im 15. Jahrhundert.
Im 16. Jahrhundert folgte der territorialen Trennung die konfessionelle Spaltung: Sulgen wurde katholisch und Sulgau evangelisch. Die beiden Gemeinden hatten jeweils eigene Schulen und Friedhöfe und die Sulgauer gingen in Schönbronn zur Kirche.
In den 1930er Jahren trieben die Nationalsozialisten Eingemeindungen voran, woraus auch der Zusammenschluss der beiden Gemeinden zur einer Gemeinde mit dem Namen Sulgen im Jahr 1934 resultierte. Am 1. April 1939 wurde Sulgen nach Schramberg zwangseingemeindet.
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr begrüßt die Initiative und das Engagement der Unterstützer dieses kleinen historischen Projektes: „Der Grenzstein erinnert nun gut sichtbar an einen Teil Sulgener Geschichte. Außerdem ist das Projekt ein schönes Beispiel für eine gelingende Zusammenarbeit zwischen engagierten Bürgern und der Stadtverwaltung.“ Ein kleines Informationsschild soll noch am Kleindenkmal angebracht werden, informierte die Oberbürgermeisterin.