
Auch in unserer Region sind die Auswirkungen des Klimawandels nicht mehr zu leugnen. Lange Regenphasen, aber auch Hitzeperioden häufen sich. Darauf gilt es sich vorzubereiten. In der Gemeinderatssitzung hat die SPD-Buntspechtfraktion daher einen Antrag eingebracht. Sie fordert einen “Hitzeaktionsplan”.
Zur Begründung heißt es, in den Jahre 2003 und 2018 sei es zu lang andauernden Hitzeperioden gekommen, wie sie bisher in Europa unbekannt waren. “In Deutschland kam es im Jahr 2003 zu 7200 hitzebedingten Todesfällen, in Frankreich waren es 2003 zusätzliche 15.000 Tote.” Betroffen seien meist ältere Personen oder Menschen mit gesundheitlichen Vorschädigungen wie Raucher, Diabetiker oder Herzpatienten. “Die jeweiligen Länder und Städte waren auf diese Ereignisse gänzlich unvorbereitet”, heißt es weiter.
In Frankreich habe man nach 2003 einen Hitzeschutzplan erarbeitet, der schon bei der Hitzewelle 2018 Wirkung gezeigt habe, die Zahl der zusätzlichen Toten sei deutlich geringer gewesen.
Städte sind zuständig
Auch in Deutschland erarbeiteten sich einige Städte Hitzeschutzpläne, das Bundesministerium für Umwelt habe im Jahr 2017 „Handlungsempfehlungen für die Erstellung von Hitzeaktionsplänen zum Schutz der menschlichen Gesundheit“ erstellt. In erster Linie die Kommunen seien für „Hitzepläne“ zuständig.
“Da nach allen Erkenntnissen Hitzetage sowohl in der Anzahl, als in den Temperaturerhöhungen sicher zunehmen werden und wir es als Aufgabe der Verwaltung ansehen, die vulnerablen Bevölkerungsgruppen vor den bis zur Lebensgefahr führenden Auswirkungen hoher Temperaturen zu schützen, beantragen wir die Ausarbeitung eines Hitzeaktionsplanes für Schramberg”, heißt es abschließend in dem Antrag.
Auf Nachfrage der NRWZ ergänzte Gemeinderat Mirko Witkowski, es gehe darum, dass die Stadt bei Hitzewellen beispielsweise kühlere Räume bereit stelle, in denen Hitzegeplagte Zuflucht finden können. Auch öffentliche Trinkwasserbrunnen gehörten zu möglichen Maßnahmen. Man müsse auch überlegen, was man in Pflegeheimen machen könne: “Die Zimmer haben ja keine Klimaanlagen.”
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bestätigte: “Es wird immer heißer.” Sie fand, der Antrag passe gut, denn die Abteilung Stadtplanung habe schon damit begonnen, einen solchen Plan auszuarbeiten. “Der Antrag wird uns motivieren, zügiger voranzukommen.”