Endlich ist die Kuh vom Eis: Den Kommunalvertretern war die Erleichterung anzumerken, dass ein leidiges Konfliktthema beim interkommunalen Industriegebiet (IKGI) zwischen Seedorf und Waldmössingen abgeräumt ist. Die Verbandsversammlung hat einstimmig eine Neuregelung bei der Gewerbesteueraufteilung zwischen Dunningen und Schramberg beschlossen.
Faire Lösung
Schrambergs Stadtkämmerer Klemens Walter hatte dem Gremium zuvor erläutert, wo das Problem lag: Es gibt Firmen, die haben im IKGI große Flächen, ihren Hauptsitz aber außerhalb des IKGI. Deren Gewerbesteuer fließt dann nur in die Kommune, auf deren Gemarkung der Hauptsitz ist.
Diesen bisherigen ungerechten Zustand wollte man schon länger ändern und hat sich nun auf eine „65 zu 35“ Lösung verständigt. Danach berechnet man die Fläche im IKGI und schaut, wie viel der gesamten Gewerbesteuer auf diese Fläche entfallen würde. Von dieser Summe gehen 65 Prozent an die „Heimatkommune“, also die Gemeinde, wo der Hauptsitz ist, und 35 Prozent an die andre Kommune.
Bislang waren überwiegend Schramberger Firmen sowohl im IKGI und außerhalb vertreten. Das heißt, Schramberg wird etwas von seinen Gewerbesteuereinnahmen an Dunningen abgeben. Das könne sich aber schon bald auch ändern, so Walter. Wenn das IKGI Richtung Seedorf erweitert werde, werde es auch Dunninger Unternehmen geben, für die dann die Regel gelte.
Grunderwerb kann beginnen
Dunningens Bürgermeister Peter Schuhmacher dankte den Gemeinderäten von Schramberg und Dunningen für die nun gefundene „einvernehmliche Lösung“. „Allen Unkenrufen zum Trotz“ habe das IKGI in den letzten Jahren „Fahrt aufgenommen“. Das Gebiet sei fast ausverkauft. Nun werde eine Erweiterung nötig. Dafür seien im Flächennutzungsplan bereits die Voraussetzungen geschaffen.
Die Vorsitzende der Verbandsversammlung, Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr, dankte ihrem Stellvertreter Schuhmacher und äußerte die „freudige Erwartung, dass Dunningen nun in die Grunderwerbsverhandlungen“ einsteige. Die Gemeinde Dunningen habe den Abschluss der Gewerbesteuervereinbarung als Voraussetzung für die Grunderwerbsgespräche gesehen. Der Flächendruck sei hoch, viele Firmen fragten nach Grundstücken, so Eisenlohr. Das IKGI sei „ein positives Beispiel für interkommunale Zusammenarbeit“.