SCHRAMBERG – Die Kinder der Kindertagesstätte Oberreute kennen sich schon recht gut aus in der heimischen Fauna und Flora, denn sie gehen wöchentlich mit dem Pflanzen- und Pilzkenner Udo Schäfer und ihren Erzieherinnen auf die umliegenden Wiesen und in die Wälder.
Nun hatten sie ein weiteres Naturerlebnis, darüber berichtet die Sprecherin der Stadt Schramberg, Susanne Gorgs-Mager, in einer Pressemiteilung:
Die Jahreszeiten im Wandel zu beobachten, ist für alle immer sehr spannend. Wer von den Kindern sieht die erste Blume nach einem langen Winter und wie sieht diese aus? Wer kann sich noch an die Namen der Blume erinnern? Wann blüht endlich erste Löwenzahn? Wann wird daraus die Pusteblume?
Mit dem Erscheinen der Blumen im Frühling kommen auch schon Insekten und Bienen ans Tageslicht und schwirren um die neue Blütenpracht herum. Aber die Kinder haben auch schon vom Insektensterben und den daraus resultierenden Folgen gehört und wissen, dass wir Menschen etwas dafür tun müssen, damit diese Tiere weiterhin zur Artenvielfalt beitragen können.
Daher haben sich die Kinder und Erzieherinnen der Kita Oberreute sehr über die Anfrage von Karl Pröbstle, Umweltbeauftragter der Stadt Schramberg, gefreut, gemeinsam eine Blumenwiese anzulegen. Unterstützt wurde das Projekt vom Naturpark Schwarzwald Mitte/Nord in Zusammenarbeit mit der Stadtgärtnerei Schramberg. Zum Einsatz kam eine speziell auf den Standort abgestimmte dauerhafte Kräuter- und Blumenmischung. Diese schafft über die gesamte Vegetationszeit neue zusätzliche Lebensräume für eine Vielzahl von Insekten.
Aktiv gegen das Insektensterben
Auf dem ehemaligen Friedhof Wittum durften die Kinder unter Anleitung der Leiterin der Stadtgärtnerei, Sanja Mutz, zunächst die unterschiedlichen Blumensamen in einen großen Eimer mit Sand vermischen, um dies dann in ihre eigenen mitgebrachten Eimerchen zu füllen. Anschließend ging es auf das vorbereitete Flächenstück im ehemaligen Friedhof.
Die Kinder säten mit viel Sorgfalt die gesamten Wildblütensamen auf der Fläche von 300 Quadratmetern aus und trotz mittlerweile einsetzendem starkem Regen waren die Kinder mit Feuereifer bei der Sache. Das Angießen der Samenmischung auf dem Gelände wurde an diesem Tag von der Natur selbst übernommen.
Nun heißt es bis nach den Sommerferien zu warten, denn erst dann wird die Blütenpracht von den Insekten genutzt und von den Kindern der Kita Oberreute bestaunt werden können.
Mit dieser Aktion wird der ehemalige Friedhof Refugium und blühende Lebensstätte für eine vielfältige Flora und Fauna zum Schutz immer seltener werdender Arten.
Die Stadt Schramberg setzt damit ihre Aktionen zur Förderung der biologischen Vielfalt in den öffentlichen Grünanlagen fort. In den letzten Jahren wurden durch die Stadtgärtnerei nahezu 5000 Quadratmeter Flächen mit „Mössinger Blumenmischung“ hergestellt, um dem fortschreitenden Insektensterben entgegen zu wirken.