Jedes Jahr muss die Stadt Schramberg 1700 Tonnen Klärschlamm los werden. Das bisherige Entsorgungsunternehmen wird auch ab 2021 die Reste abnehmen, allerdings zu einem deutlich höheren Preis. Der Ausschuss für Umwelt und Technik (AUT) hat den Auftrag für die kommenden vier Jahre wieder an die Firma Mobile Schlammentwässerung aus Karlsbad-Ittersbach (MSE) vergeben. Kosten Pro Jahr knapp 222.000 Euro.
Georg Schrempp von der Abteilung Tiefbau berichtete, die Firma MSE habe den Vertrag fristgerecht gekündigt. Bei einer Neuausschreibung europaweit mit anderen Klärwerksbetreibern habe MSE für Schramberg mit 109,50 Euro je Tonne das günstigste Gebot abgegeben. MSE hatte zuletzt 83 Euro je Tonne verlangt. „Der Preis war sehr günstig“, so Schrempp. Beim vorherigen Entsorger habe Schramberg 115 Euro pro Tonne bezahlt.
Kein Interesse an neuem Geschäftsfeld
Auf Nachfrage aus dem Gremium, was es mit einem Brief an einen neuen Zweckverband zur Klärschlammverwertung in Böblingen auf sich habe, den die Verwaltung als Anlage beigefügt hatte, erklärte Stadtwerkechef Peter Kälble wolle die Entsorgung weiterhin lieber über einen Dienstleister abwickeln und nicht selbst ins Entsorgungsgeschäft einsteigen.
Auch seien die Daten von dort noch so vage, dass man noch nicht entscheiden könne, ob es sinnvoll sei, da mitzumachen. Wahrscheinlich würde der neue Zweckverband auch Dritte anliefern lassen. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr meinte, die Stadt habe mit dem Brief „symbolisch“ ihr Interesse zeigen wollen.
Oskar Rapp (Freie Liste) wollte wissen, wie sich die neuen Vorgaben für die Phosphat-Rückgewinnung auf die Kosten auswirken. Schrempp geht davon aus, dass das Problem noch nicht während der vier Jahre Vertragslaufzeit auftreten werde. Sollte das kommen, werde die Mitverbrennung im Zementwerk schwierig.