Waldmössingen. Nach langen Jahren mit Geschäftsführer Klaus-Dieter Geißler an der Spitze hat jetzt bei der Lebenshilfe eine neue Ära begonnen. Am Donnerstag wurde Heidemarie Hofmann-Princ offiziell in ihr Geschäftsführerinnnenamt eingeführt, nachdem sie zum 1. Januar schon bei der Lebenshilfe im Kreis Rottweil ihr Amt angetreten hatte.
In die von der Lebenshilfe betriebene Erlebnisgaststätte „Zum Frieder“ in Waldmössingen waren Vertreter der Trägervereine, aus Schramberg und Oberndorf, vom Landratsamt Rottweil und Mitarbeiter der Werkstätten gekommen. Eberhard Pietsch, der Vorsitzende des Schramberg Trägervereins, betonte, der Geschäftsführerwechsel sei ein wichtiges Ereignis in der Lebenshilfe.
In Heiligenbronn sei 1975 die erste Lebenshilfe-Werkstatt mit 30 Arbeitsplätzen in Betrieb gegangen. In den Folgejahren wuchs die Zahl auf 80. 1994 sei die Lebenshilfe von Heiligenbronn nach Waldmössingen umgezogen und in der neuen Werkstätte in Rottweil seien 80 Plätze hinzugekommen. In Waldmössingen stünden 120 Arbeitsplätze für Menschen mit Behinderungen zur Verfügung.
Pietsch erinnerte daran, dass Geißler, der nun auf 20 Jahre erfolgreiche Arbeit zurückblicken könne, eine umfassende Neuorganisation 1998 in die Wege geleitet habe Die Lebenshilfe habe in all den Jahren die Inklusion ernst genommen. Der Einrichtung sei es immer wichtig gewesen, von der heimischen Wirtschaft mit Aufträgen versorgt zu werden. Pietsch war dankbar, dass selbst in der Finanz- und Wirtschaftskrise 2008/2009 die Firmen der Lebenshilfe treu geblieben waren.
Die Suche nach einem Nachfolger für Geißler sei nicht einfach gewesen. „So etwas kann man ja nicht studieren, da muss man sich in vielen Bereichen auskennen“, so Pietsch. Mit Heidemarie Hofmann-Princ habe der Aufsichtsrat eine gute Entscheidung getroffen. Er sei sich sicher, dass die neue Geschäftsführerin sich im Schwäbischen wohl fühlen werde.

Kreissozialdezernent Bernd Hamann berichtete, es gebe viele Bereiche, in denen sich der Landkreis und die Lebenshilfe Rottweil begegneten. Die jahrelange gute und ehrliche Zusammenarbeit zeichne die Lebenshilfe aus. Das sei auch das Verdienst von Geißler
Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog betonte, die Stadt stehe seit Jahren hinter der Einrichtung. „In allen Stadtteilen wird die Inklusion gelebt.“ Er lud die neue Geschäftsführerin ein, sich bald in seinem Dienstzimmer zu einem Gespräch zu treffen.
Die neue Lebenshilfe-Chefin Heidemarie Hofmann-Princ erklärte, die Gesellschaft müsse auf die Bedürfnisse der Menschen mit Handicap eingehen. Sie wolle die Freizeitbeschäftigungen weiter zu entwickeln und die Teilhabe am Wohnort verbessern. Da könnten die Mitarbeiter „Kraft für den Alltag in der Werkstatt“ schöpfen. Das Bundesteilhabegesetz fördere die Inklusion, und Menschen mit Behinderung würden “aus der sozialen Ecke” geholt. Ein wichtiges Ziel sei für sie, zu sehen, was die Betroffenen sich wünschten. (rg)