Was eigentlich aus dem Markenbildungsprozess geworden ist, den die Stadt Schramberg 2015 gestartet hatte, wollten die „Aktiven Bürger“ von der Stadtverwaltung wissen. Vor der Sommerpause haben sie dazu einen umfassenden Sachstandsbericht beantragt. Außerdem wollten sie wissen, was das ganze gekostet hat und wann das neue Logo auf allen Info-Schildern und Drucksachen der Stadt zu finden sein wird.
In der Sitzung des Verwaltungsausschusses berichtete Wirtschaftsförderer Ralf Heinzelmann, zwischen 2015 und 2018 habe Schramberg 116.000 Euro für den Markenbildungsprozess investiert. Der Löwenanteil mit 99.000 Euro kam aus dem Haushalt der Wirtschaftsförderung.
Aus dem Etat des Fachbereichs 1 seien neue Briefumschläge, Briefbögen, Visiten-Karten, neue Schilder und so weiter im neue Design angeschafft worden. Die Arbeiten zum Austausch des Logos erfolgten „sukzessive bei der Ersatzbeschaffung von Schildern“, so Heinzelmann. Man habe kein Verzeichnis aller Schilder, auf denen das Logo der Stadt enthalten sei. Hinweise aus der Bevölkerung seien daher willkommen.
Nicht viel übrig
Jürgen Reuter („Aktive Bürger“) fand, 116.000 Euro für ein neues Logo sei „ein Batzen“.
Das allerdings ist ein Missverständnis: Der gesamte Markenbildungsprozess umfasste eine Vielzahl von möglichen Maßnahmen. Dazu gehörte das Finden eines neuen Slogans und eines neuen Logos für Schramberg. Diesen Markenbildungsprozess hatte eine Beratungsfirma entwickelt und begleitet. Sie erhielt dafür die knapp 99.000 Euro der Wirtschaftsförderung.
Als der Logofindungsprozess erfolglos geblieben war, erhielt Link Design den Auftrag, das bisherige Logo weiter zu entwickeln. Aus dem Etat des Tachbereichs 1 wurden unter anderem neue Briefbögen, Schilder und das neu entwickelte Logo finanziert.
Vom eigentlichen Markenbildungsprozess sei nicht viel übrig geblieben, kritisierte Reuter. Er frage sich, ob es das wert gewesen sei. Nach vier Jahren sollte das Projekt abgeschlossen und die Erneuerung der Schilder und die anderen Dinge durch sein.
Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr signatisierte „vollumfängliche Zustimmung“. Der Markenbildungsprozess war vor ihrer Amtszeit begonnen und inhaltlich abgeschlossen worden.