Schramberg. „Wir sind wieder da!“ Mit diesen Worten begann Peter Flaig seinen letzten Tätigkeitsbericht als Vorsitzender der Stadtmusik Schramberg. Bei der Hauptversammlung im „Schraivogel“ übergab Flaig den Vorsitz nach acht Jahren an Matthias Krause. Dieser wurde laut Pressemitteilung einstimmig von der Versammlung zum neuen Vorsitzenden gewählt.
Zuvor eröffnete das Blechbläserquintett die Hauptversammlung, die Stadtmusik Schramberg blickte auf das Jahr 2022 und bilanzierte ein positives Vereinsjahr mit vielen Veranstaltungen.
Schriftführer Dieter Neininger berichtete unter anderem vom emotionalen Benefizkonzert in der St. Maria Kirche, dessen Erlös dem Schramberger Kinderfonds zu Gute kam. Außerdem sei der „Tourbus“ der Stadtmusik nach Oppenau zur musikalischen Umrahmung einer Musikerhochzeit unterwegs gewesen. Auch der Partnerstadt Lachen am Zürich See habe man 2022 einen Besuch abgestattet. Mit 69 Aktiven, 45 Jugendlichen im Nachwuchsorchester „Youthnited“ und 29 Ehrenmitgliedern sowie weiteren passiven Mitgliedern sei die Stadtmusik gut aufgestellt.
Minus in der Kasse nachvollziehbar
Über ein nachvollziehbares Minus in der Vereinskasse berichtete Kassenreferentin Olivia Flieger. Man habe größere Anschaffungen im Schlagwerk vorgenommen. Außerdem seien die Ausgaben für das Oktoberfest höher geworden, der Gewinn dadurch geringer. Dass alle Buchungen richtig erfasst und die Kasse tadellos geführt war, bestätigten die Kassenprüferinnen Valerie Neff und Christine Falter.
Mit einem Dank an Uta Borho, Amelie Golm und Lisa Herden begann Sabrina Michelfeit ihren Bericht als Dirigentin des Jugendorchesters „Youthnited“. Die drei übernahmen während der Elternzeit die Probenarbeit des gemeinsamen Jugendorchesters. Im September stieg Michelfeit selbst wieder in die Orchesterarbeit ein.
Jugendorchester hervorragend aufgestellt
Vor allem mit den beiden Weihnachtskonzerten in Lauterbach und Schramberg zeigte sie sich sehr zufrieden. Noch einmal unterstrich sie den großen Mehrwert der Kooperation. Für 2023 gab sie einen kurzen Ausblick auf anstehende Termine.
Die Entscheidung von Jugendreferent Elias Rohrer und Vorsitzendem Peter Flaig, ihr Amt abzugeben, bedauerte sie sehr. Beide seien immer verlässliche Ansprechpartner gewesen, die menschlich und musikalisch Vorbilder gewesen seien. Zielgerichtet und strukturiert habe man 2019 den Zusammenschluss der drei Jugendorchester aus Lauterbach, Sulzbach und Schramberg gemeistert und sei hervorragend aufgestellt.
Ein letztes Mal ließ Elias Rohrer als Jugendreferent das Vereinsjahr Revue passieren. Das Orchester hätte bravouröse Leistungen gezeigt und die anstehenden Herausforderungen als tolle Gemeinschaft geschafft. Allein im September wurden fünf Neumitglieder in das Orchester aufgenommen. Die Aufgabe, ein Poloshirt mit gemeinsamem Logo für das Orchester anzuschaffen, ist für 2023 geplant.
Nach Pandemie wieder optimistisch
Für das Hauptorchester übernahm im Anschluss Musikdirektor Meinrad Löffler. Das Weihnachtskonzert sei auf viel positive Resonanz gestoßen. Seine anfänglichen Sorgen, wie das Orchester nach der Pandemiezeit wieder zusammenfindet und wie aus dem notwendig gewordenen Individualismus wieder eine gute Vereinsgemeinschaft wird, zeigten sich als unbegründet.
„Die Stadtmusik kann sehr optimistisch in die Zukunft schauen. Wir sind gut aufgestellt.“, war Löffler überzeugt. Dies wurde dem Verein auch von Präsident Dr. Herbert O. Zinell in der Entlastung bestätigt.
Mit einem persönlichen Dankeschön würdigte Löffler die Arbeit des scheidenden Vorsitzenden Peter Flaig, der seine ersten Trompetentöne im Unterricht von Löffler gespielt hat. Zwischenzeitlich treffen beide in vielen musikalischen Formationen, so auch in der Band „Ciro Five“ aufeinander.
Viel Lob für Peter Flaig
Flaigs musikalischer Sachverstand, sein organisatorisches Talent, seine offene, wertschätzende und konstruktive Zusammenarbeit sowie sein bürgerschaftliches Engagement zeichneten ihn aus. Vieles konnte man in den gemeinsamen acht Jahren auf den Weg bringen und im Team lösen.
„Stadtmusik ist wie Fahrrad fahren“ stellte Vorsitzender Peter Flaig in seinem Bericht fest. „Nach der Pandemie sind wir wieder am Start und in der Spur“, bilanzierte er ein fast normales Vereinsjahr. Nach acht Jahren wolle er nun den Vorsitz abgeben, was ihn ein bisschen traurig mache, weil es immer ein tolles Miteinander war.
Gleichzeitig machte er allen Mut, sich im Verein zu engagieren. „Bleibt am Start und gebt der Stadtmusik die erforderliche Priorität in eurem Leben, damit der Verein weiterhin so gut funktioniert“, bat er die Versammlung. Er selbst könne nun völlig gelassen in den Vorstandsruhestand gehen, da mit Matthias Krause ein super Nachfolger gefunden wurde.
Krause war es auch, der Peter Flaig in einer emotionalen Laudatio verabschiedete. „Ein Hans Dampf in allen Gassen“ dieses Bild fiel im sofort zu seinem Vorgänger im Amt ein. Mit riesigem Einsatz, Zuverlässigkeit, einem exzellenten musikalischem Netzwerk und viel Verantwortungsbewusstsein war Flaig eine wichtige Stütze im Verein. „Du hast sehr, sehr gute Arbeit geleistet und den Verein auch in der Pandemie zusammengehalten“, hob er hervor. Dies sah das Orchester genauso und verabschiedete seinen Vorsitzenden mit lang anhaltenden „standing ovations“.
Einstimmige Wahlen bei der Stadtmusik Schramberg
Vorsitzender: Matthias Krause löst Peter Flaig ab. Stellvertretender Vorsitzender: Christoph Mauch übernimmt von Matthias Krause. Organisationsreferent: Karsten Birbaum. Schriftführer: Dieter Neininger.
Jugendreferent: Jonas Huber übernimmt von Elias Rohrer. Beisitzerinnen: Mirjam Hettich und Karin Allgaier. Kassenprüferinnen: Valerie Neff und Christine Falter. Präsident: Dr. Herbert O. Zinell
Satzungsänderungen beschlossen
Im Rahmen der Hauptversammlung wurden bei der Stadtmusik Schramberg Satzungsänderungen und Anpassungen bei den Mitgliedsbeiträgen beschlossen.
Künftig besteht die Möglichkeit, bis zu drei Vorsitzende zu wählen. Neu aufgenommen wurde in die Satzung die Möglichkeit einer Ehrenamtspauschale. Vereinssitzungen und Versammlungen können künftig auch als digitale Veranstaltungen stattfinden.
Angepasst wurde der Mitgliedsbeitrag für passive Mitglieder. Diese zahlen künftig einen Mindestbeitrag in Höhe von 25 Euro pro Jahr. Die Aktivenbeiträge wurden auf 30 Euro festgelegt.