Mittwoch, 6. Dezember 2023
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Nach neun Tagen Streik: Einigung bei Saxonia

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“Solidarität wirkt! 9 Tage Streik der Kolleginnen und Kollegen von Saxonia zeigt endlich Wirkung! Nach mehreren Stunden konnte ein Verhandlungsergebnis erzielt werden” freut sich die IG Metall in Göppingen.

Wie berichtet hatte sich die Belegschaft von zwei Tochterunternehmen der Kern-Liebers-Gruppe in Göppingen dagegen gewehrt, dass ihr Arbeitgeber  aus dem Arbeitgeberverband ausgeschieden war.

“Der Druck auf den Arbeitgeber war so groß, dass am 9. Streiktag nach mehrstündigen Verhandlungen die Forderung der Beschäftigten nach einer vollen Anerkennung der Tarifverträge durchgesetzt werden konnte”, teilt die IG Metall mit. Das heißt, dass bei Saxonia nun wieder sämtliche Tarifverträge der M+E Industrie einschließlich der im November 2022 ausgehandelten Tariferhöhung gelten. Heute stimmen die Mitglieder dann über das Verhandlungsergebnis ab. Wie die Gewerkschaft am Abend mitteilt, haben alle IG-Metallmitglieder der Einigung zugestimmt “und beendeten damit ihren Arbeitskampf am 10. Tag.”

Solidarität  lohnt sich

“Dieses Ergebnis wäre ohne diese starke Belegschaft, die die letzten zwei Wochen bei Wind und Wetter Streikposten gestanden sind, nicht möglich gewesen”, ist die Gewerkschaft überzeugt.

Dieses Ergebnis zeige deutlich, “wie gelebte Solidarität aussieht und ist zugleich eine deutliche Absage an sämtliche Arbeitgeber, die meinen, Tarifflucht wäre eine Lösung!”

Ursprünglich wollte die Saxonia-Belegschaft am kommenden Dienstag vor Kern-Liebers in Sulgen eine Kundgebung abhalten. In mehreren Bussen sollten die Kolleginnen und Kollegen von Göppingen nach Schramberg kommen. Nach der Einigung gestern Abend hat die Gewerkschaft die Kundgebung nun abgesagt.

Verhandlungen auch in Schramberg bei Kern-Liebers

In Schramberg versucht die Kern-Liebers-Führung die Gewerkschaft zu überzeugen, einen Ergänzungstarifvertrag auszuhandeln. derzeit überprüft ein Fachmann der IG Metall die von der Kern-Liebers Leitung vorgelegten Zahlen. Danach wird eine weitere Mitgliederversammlung entscheiden, ob die Gewerkschaft über einen solchen Ergänzungstarifvertrag verhandelt.

Der Geschäftsleitung schweben Abstriche bei den Sonderzahlungen vor. Im Gegenzug sagt sie jährlich vier Millionen Euro Investitionen am Standort Schramberg zu. Auch eine Beschäftigungssicherung wär möglich. Auch soll der Vertrag unbefristet gelten.

Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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