Schramberg-Sulgen (pm) – Eine wiederum äußerst stimmungsvolle Fasneteröffnung erlebten die kleinen und großen Besucher im voll besetzten Restaurant „Hasen“ in Sulgen am Dreikönigstag. Hierüber berichtet die Narrenzunft Sulgen in einer Pressemitteilung.
Mit dem Geburtstagsmotto: „De Krattemacher isch au mit zweimol vierzig,
fasnetsverruckt, agil und würzig“, begrüßte Präsidentin Sonja Baier neben Obernarren, Elferräten und Gardemädchen ein bestens aufgelegtes Narrenvolk dem die Vorfreude auf die kommende Fasnet und den 80. Geburtstag der Narrenzunft Sulgen von Beginn an anzumerken war. So hatten es die Verantwortlichen der Zunft als auch Alleinunterhalter „Specht“ aus Schiltach nicht schwer, die gute Stimmung den ganzen Abend hoch zu halten.

Traditionell heizte Vizepräsident HaPe Marte dieses Mal unterstützt von Sonja Baier vor der
eigentlichen Abstaubzeremonie die närrische Gemeinde mit bekannten aber auch weniger
bekannten Fasnet- und Heischesprüchen in Form von Zwei- beziehungsweise Vierzeilern an.
Denen ließ das närrisch Volk jeweils ein kräftiges „Hoorig hoorig isch dia Katz“ folgen.
Beim Einmarsch der Zunftgarden und der Elfer mit dem großen Kratten unter den Klängen
des Sulgener Narrenmarsch staunten die Anwesenden zum ersten Mal nicht schlecht.
Führte doch Gildemeister Thomas Weigle mit dem seit Jahrzehnten nicht mehr gesehenen
und nun restaurierten Gildemeisterumhang die Abstaubergesellschaft auf ihrem Weg zur
Zeremonie an.

Nach Öffnen des Krattens mit dem noch tief schlafenden Hansel schwang er gekonnt den
Abstaubwedel und befreite mit der bekannten Reimformel den Krattenmacher vom monatelang angesammelten Staub. Sich reckend und streckend nach dem langen Schlaf verließ dieser anfangs noch etwas wackelig sein eher ungeliebtes Domizil, um sich dann zum Narrenmarsch nach draußen zu begeben und die dort wartenden Kaffeedohlen, Feuremoosgeister und Hansel abzuholen. Darunter war auch und sorgte für begeistertes Erstaunen der neu geschaffene Obergeist, der künftig die Feuremoosgeister bei den Narrensprüngen anführen wird. Allerdings mußte auch er sich dem hochnotpeinlichen Prüfgericht zur Kleidlesabnahme stellen. Nach Überprüfung von Maske und Narrenkleid wurde er aber ohne Mängel in die Hanselgilde aufgenommen und durfte sich gemeinsam mit den anderen Feuremoosgeistern, Hanseln und Kaffeedohlen zum ersten Brezelsegen der Fasnet 2019 unter das närrische Volk mischen.

Gildemeister Thomas Weigle erläuterte im Vorfeld noch ausführlich die Entstehung dieser neuen Einzelfigur und bedankte sich bei allen beteiligten Handwerkern und dem Schnitzer für die Verwirklichung dieses gelungenen Projekts. Ein ganz besonderer Dank und närrischer Gruß ging hierbei für die vorbehaltlose Unterstützung an die Narrenfreunde der Katzenzunft Hardt.
Beim ersten offiziellen närrischen Termin der neuen Zunftpräsidentin ließen es sich auch der Präsident der Europäischen Narrenvereinigung Baden-Württemberg Berthold Schneider und die Schriftführerin Michaela Schneider nicht nehmen, bei den Sulgener Narren vorbei zu schauen. Dieser konnte wie fast traditionell jedes Jahr auf Vorschlag der Sulgener Zunft wieder einige aktive Närrinnen und Narren für ihre Mitarbeit mit Orden auszeichnen.
Aber nicht nur Orden hatte er im Gepäck, sondern er konnte zur Freude der Krattenmacher
dazuhin noch das bestellte Standartenbanner überreichen.

Den Reversorden durften für jahrelange treue Unterstützung Anita Bopp, Brigitte und Hans Groß, sowie die Trainerinnen der Garden Denise Maier, Sabine Preuss, Sabrina Weinhold und Silvia Zink entgegen nehmen. Die Ordenskette für dreijährige Elferratszugehörigkeit konnte Birgit Schuler und Klaus Müller umgehängt werden. Die Jahresorden 2019 für die umfangreiche Renovierung der Zunftstube gingen an Michael Baier, Klaus Müller und Thomas Weigle. Sergio Camiletti freute sich als jahrelanger, souveräner Fahrer des werbeträchtigen Obernarrenzugfahrzeug ebenso über den großen Sonderorden wie die Künstlerin Vera Lasota, die mit Schülern der GWRS Sulgen für eine neue Hallendekoration für die kommende Fasnet mit verschiedensten Bildmotiven sorgte.
Die höchste Ehrung der Zunft in Verleihung der Obernarrenwürde mit Urkunde, Holzbrett und Narrhallakapp ging an Ulrich Schäfer, der dem Elferrat von 2001 bis 2016 angehörte, dies von 2012 bis 2016 dazuhin als Vizepräsident und der mittlerweile wieder aktiv in der Hanselgilde mitwirkt.
Den Schlusspunkt der Ehrungen erfuhr der jahrelange Präsident und nun amtierende Vize HaPe Marte von seiner Nachfolgerin Sonja Baier und dem Landespräsident Berthold Schneider in Form eines üppigen Geschenkkorb und einem Sonderorden der Narrenvereinigung als Dank für seine bisherige Unterstützung beim Ämterwechsel als auch für seine Verdienste um die örtliche Fasnet und im Landesverband. Unter großen Beifall der versammelten Sulgener Narren und vor dem sichtlich vergnügten und feixenden Elferrat suchte dieser völlig überrascht und nicht unbedingt alltäglich nach passenden Dankesworten.
Im Anschluss an den offiziellen Teil übernahm Alleinunterhalter „Specht“ wieder das Zepter und brachte mit bekannten Hits und Fasnetsliedern die Abstauber weiter in beste Stimmung.
Bereits bei der Frühschoppensitzung der Obernarren und des Elferrat mit anschließendem
traditionellen Foto am Narrenbrunnen als auch in der nachmittags alljährlich stattfindenden
Gildeversammlung informierte die Zunftspitze über allerlei organisatorisches für die kommende Fasnet.