Schramberg. Zu einer – coronabedingt – kurzen Gedenkveranstaltung versammelten sich am späten Donnerstagnachmittag etwa 25 Schrambergerinnen und Schramberger am Denkmal für die Opfer des Faschismus am Mühlegraben. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr und ihr OB-Stellvertreter Stadtrat Udo Neudeck legten einen Kranz nieder.
Gekommen waren neben einigen Bürgerinnen und Bürgern und Rathausmitarbeitern etliche Stadträtinnen und Stadträte, aber auch ehemalige Ratsmitglieder und Schrambergs Ehrenbürger und Alt-OB Dr. Herbert O. Zinell. Besonders gut vertreten war der SPD-Ortsverein. Musikalisch umrahmt hat die Feier ein Blechbläserquintett der Stadtmusik.
In ihrer Ansprache erinnerte Eisenlohr an die Ermordung von sechs Millionen Juden im „Dritten Reich“. Sie bekannte, dass sie im Zusammenhang mit dem Holocaust immer wieder Schreckliches dazulerne. Dabei erwähnte sie den Film über die Wannseekonferenz. Es sei erschütternd, „in welcher bürokratischen, emotionslosen Weise“ die Akteure über die „Endlösung der Judenfrage“ diskutiert hätten.

77 Jahre nach dem Ende der Nazi-Diktatur gebe es immer weniger Überlebende und Zeitzeugen. Deshalb seien Gedenkveranstaltungen so wichtig, um daran zu erinnern und dafür zu sorgen, „dass so etwas nie wieder passiert“. Weltweit gebe es weiterhin Hass und Diskriminierungen. Deshalb müsse man „Zeichen setzen für den Frieden, gegen den Krieg“, endete Eisenlohr ihre knappe Ansprache.

Nach der Kranzniederlegung und einem weiteren Stück des Bläserquintetts wies sie darauf hin, dass eigentlich am Abend im Rat über den Antrag zu Stolpersteinen in der Stadt hätte beraten werden sollen. Wegen Corona habe sie diesen Punkt abgesetzt, es werde aber nachgeholt. Sie dankte dem Bläserquintett, das sich „ganz spontan bereiterklärt hat, zu spielen“.
