Donnerstag, 30. November 2023
0.3 C
Rottweil

Postzustellung: Stapeln sich die Briefe im Verteilzentrum Sulgen?

Für NRWZ.de+ Abonnenten: 

„Kistenweise“ stapelten sich die Briefe im Sulgener Verteilzentrum, schreibt uns ein Leser vor einer Woche. Das habe er aus zuverlässiger Quelle erfahren. Gefragt hatte sich unser Leser, weil er auf mindestens 15 Briefe wartete und seit Ende Juli keine Post mehr bei ihm eingetroffen war.

Er hat, dank der neuen Nachverfolgungsmöglichkeiten bei der Post, aufzeigen können, welche Briefe zwar an ihn ab geschickt worden waren, bis zum 8. August aber nicht eingetroffen waren. Dabei  habe das Landratsamt Briefe zum selben Thema an zwei Verwandte und ihn geschickt. Die Briefe  nach Düsseldorf und Frittlingen seien  pünktlich eingetroffen, das Schreiben an ihn dagegen nicht. Er habe auch drei Mal bei der Post reklamiert „ohne Erfolg“.

Briefankündigung der Post für ein Schreiben des Landratsamtes, das erst nach etwa zwei Wochen ankam.

Krankenstand und Personalfluktuation Schuld an verspäteter Postzustellung

Die NRWZ wandte sich am Dienstag 9. August an die Postpressestelle und erhielt am Donnerstag zur Antwort. „Leider erfolgt die Zustellung in besagter Region derzeit nicht immer in der Qualität, wie es unsere Kundinnen und Kunden gewohnt sind. Gründe dafür sind erhöhter Krankenstand sowie Personalfluktuation.“

Zudem seien zahlreiche Zustellerinnen und Zusteller in ihrem wohlverdienten Urlaub. Daher komme es leider punktuell zu Verzögerungen in der Post- und Paketauslieferung. „Wir tun alles dafür, dass die Verzögerungen maximal einen Tag betragen“, versichert der Sprecher der Deutsche Post DHL Group in München. Er bitte die Kundinnen und Kunden um Verständnis und entschuldige sich für die Unannehmlichkeiten.

Post: “Nehmen Beschwerden ernst”

Es gebe viele Möglichkeiten, mit der Post Kontakt aufzunehmen, „zum Beispiel den klassischen Telefonanruf auf der zentralen Kunden-Hotline 0228/4333112 oder unsere Social-Media-Kanäle“.

Man nehme die Beschwerden zur Postzustellung ernst und sei „immer bereit, den konkreten Fällen nachzugehen“. Im Falle unseres Lesers hat allerdings erst der NRWZ-Anruf dazu geführt, dass die Briefauslieferung angelaufen und fast abgeschlossen wurde. „Bis auf einen Brief sind nun alle angekündigten Briefe nach und nach bei mir eingetrudelt“, so unser Leser am Montagvormittag. Auch habe sich am Freitag ein Vertreter  der Post bei ihm gemeldet und entschuldigt.

Unser Leser hat nochmals bestätigt, dass er 14 Tage keine Post erhalten habe. Ein Umstand, den der Pressesprecher der Post nicht glauben mag: „Das kann in diesem Zusammenhang nicht sein.“

Dauerproblem

Unser Leser berichtet, dass es immer wieder vorkomme, dass ihn beispielsweise der „Spiegel“ mit einer Woche Verspätung erreiche. Einmal habe er eine Rechnung so spät bekommen, dass die Fünf-Prozent-Skonto-Frist verstrichen war. „Und beim Heizöl kamen die Rechnung und die Mahnung am selben Tag.“ In beiden Fällen hätten sich die Lieferanten kulant gezeigt. „Aber es war jedes Mal mit Umständen verbunden.“

Zur Aussage, in Sulgen im Verteilzentrum stapelten sich die Briefe, hat sich der Postsprecher nicht direkt geäußert. Er versichert aber das Unternehmen arbeite „mit Hochdruck daran, alle Sendungen in der von uns gewohnten Qualität zuzustellen“.

Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

Kommentare zu diesem Beitrag

Hier können Sie mitdiskutieren.