Deutliche sinkende Fallzahlen in bestimmten Deliktsbereichen sowie eine erhöhte Aufklärungsquote bestimmen die Polizeiliche Kriminalstatistik 2020. Insgesamt befinde sich die Kriminalität 2020 auf dem selben niederen Niveau der Jahre 2018 und 2019, in denen langjährige Tiefststände zu verzeichnen waren. Das berichten Revierleiter Jürgen Lederer und sein Stellvertreter Harry Hurtz in einer Pressemitteilung. Coronabedingt habe man die sonst übliche Präsentation bei einem Pressegespräch in diesem Jahr entfallen lassen, so Lederer.
Lederre weist darauf hin, dass die Zahlen in dieser besonderen Zeit – wie alles andere auch – unter dem Lichte der Pandemie gesehen werden müssten. Einschränkungen des öffentlichen Lebens und des Reiseverkehrs wirkten sich auf die Kriminalitätslage aus und machten eine Vergleichbarkeit mit Vorjahresdaten und in der Langzeitbetrachtung nur bedingt möglich.
„Mit 560 Straftaten ist Schramberg eine der sichersten Großen Kreisstädte. Auch die Häufigkeitszahl 2.648, welche die Kriminalitätsbelastung pro 100.000 Einwohner bezeichnet, belegt dies“, heißt es weiter. Umgerechnet in Prozent seien das 2,6 Straftaten auf 100 Einwohner.
Weniger Körperverletzungen
Die Anzahl der Körperverletzungen sei bei den „leichten“ Fällen um vier auf 53, bei den „schweren“ und „gefährlichen“ Körperverletzungen um fünf auf 17 Fälle gesunken.
Mit im letzten Jahr 116 statistisch erfassten Diebstählen habe man auch hier ein deutlicher Rückgang um 60 Fälle oder 34 Prozent verzeichnet. Bei den 88 „einfachen“ Diebstählen lag der Rückgang gegenüber dem Vorjahr bei 29 Prozent, bei den 28 erfassten besonders schweren Fälle des Diebstahls sogar bei 46,2 Prozent (-24 Fälle).
Nur zwei Einbrüche
Wohnungseinbrüche seien die Delikte, die sich besonders nachhaltig und intensiv auf das Sicherheitsempfinden auswirkten. „Und hier hat die Pandemie mit ihren Reise- und Ausgangsbeschränkungen sowie dem Home-Office den Tätern die Arbeit schwergemacht“, sibnd Hurtz ubnd lederer überzeugt. So habe es im Jahr 2020 nur zwei Wohnungseinbrüche in Schramberg gegeben „Aber auch das ist zu viel“, so Jürgen Lederer. „Wir haben eine spezielle Konzeption zur Bekämpfung der Einbruchskriminalität, die wir natürlich fortführen.“
Beim Rauschgift leichte Zunahme
Nur im Bereich der Rauschgiftkriminalität habe sich ein Anstieg um 15 Fälle von 42 auf 57 Anzeigen bemerkbar gemacht. „Rauschgift ist eine sogenannte „Holkriminalität“. Je mehr Man-Power man hier investiert, umso größer ist die Ausbeute. Und hier haben wir viele engagierte Kolleginnen und Kollegen am Start“, so Harry Hurtz, der stellvertretende Revierleiter.
Überwiegend männliche Täter
325 Tatverdächtige habe die Polizei 2020 angezeigt. Davon waren 76 Prozent männlich, 24 Prozent weiblich. 24 Prozent der Angezeigten – knapp ein Viertel – sind unter 21 Jahre alt gewesen. 223 hatten einen deutschen Pass. Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen lag bei 31,4 Prozent. Acht Prozent weniger als im Vorjahr.
„Die prima Arbeit und das Engagement der Kolleginnen und Kollegen spiegeln sich in der hervorragenden Aufklärungsquote von 73 Prozent wider“. Im Vergleich: Die landesweite Aufklärungsquote liegt bei 64 Prozent. „Jetzt hoffen wir, dass die Pandemie bald zu Ende ist und die Kriminalität auf diesem niederen Niveau bleibt; wir tun hierzu unser Möglichstes“, so Jürgen Lederer zum Schluss.