„Es geht weiter“, so Schrambergs Oberbürgermeister Thomas Herzog bei einer Ausstellungseröffnung mit Arbeiten von Studierenden aus Konstanz. Schramberg sei mit ihrer Bewerbung für eine Landesgartenschau zwar nicht zum Zug gekommen. Der Weg zur „Stadtentwicklung 2030+“ werde zwar „steiniger“, werde aber fortgesetzt.
Die Bewerbung habe viele gute Ideen für eine zukunftsfähige städtebauliche Entwicklung hervorgebracht, fand auch Fachbereichsleiter Rudolf Mager. Für die Bewerbung hätten viele gearbeitet, in der Stadtverwaltung, aber auch von außen seien Anregungen gekommen. So auch von Architektur-Studenten der Hochschule Konstanz.

Mit ihrem Dozenten Hendrik Porst, Design-Direktor von Ramboll Studio Dreiseitl haben sie sich mit der „wassersensitiven Stadt“ befasst und für den Bereich vom Busbahnhof bis zur Heilig-Geist-Kirche Pläne geschmiedet, die nun unter dem Titel „Schramberg – Zu neuen Ufern“ in der Mediathek ausgestellt sind.

In sechs Wochen entstanden die fünf Gruppenarbeiten. „Das unwahrscheinliche Tempo passt zu Schramberg“, fand Mager, denn auch hier sei die Landesgartenschaubewerbung in wenigen Monaten entstanden. Die Arbeiten und die Visualisierungen „zeigen, was möglich ist“. Für Mager liegt der Schwerpunkt der Stadtentwicklung in der Talstadt. Sie ist „unsere Mitte“ und dürfe nicht an Attraktivität verlieren.
„Herzstück der Stadt“
Zwischen dem Nordende mit dem Schulcampus und dem Südende mit einer möglichen Veranstaltungshalle auf dem Schweizer Parkplatz ziehe sich die Schiltach und die Fußgängerzone als verbindendes Band. Auch für Porst ist der Bereich um das City-Hochhaus ein „Herzstück der Stadt“. Für seine Studentinnen und Studenten sei das ein idealer Ort zum Planen gewesen, weil hier „noch nicht so viel passiert ist“.
In ihren Studien haben sich die angehenden Architekten mit dem Hochwasserschutz, der Fußgängerzone, der Gestaltung des Schiltachufers und ganz besonders auch mi der Bach-na-Fahrt beschäftigt.

Für Bernd Fahle, Regierungsbaumeister und Stadtplaner aus Freiburg, macht die Schramberger Topografie mit den fünf Tälern es schwierig, den Verkehrsfluss zu planen. Die Arbeiten der Studenten nannte er „mutig“. Dass mit dem Schweizer Parkplatz, „dem Filetstück in der Stadt“ etwas geschehen müsse, sei eindeutig. „Das könnte das Schramberger Entwicklungshighlight werden“, so Fahle. Auch Mager lobte die Arbeiten: Solche Pläne brauchten Investoren, sie machten „Appetit, sich für den Stadtumbau Gedanken zu machen“.
„Wunderweg für jedermann“
Eine weitere Studierendengruppe hatte sich in Karlsruhe am KIT mit dem Kloster und der Stiftung in Heiligenbronn beschäftigt. Angeleitet von Steffi Knebel aus Schramberg erarbeiteten sie in einer „Stegreif-Übung“ innerhalb von nur 30 Stunden Ideen für Wege, auf denen Menschen mit und ohne Behinderung die Natur intensiv erleben können. Die Projekte haben Namen wie “Es macht Sinne“, „Wunderweg für jedermann“ oder „Auf der Jagd nach Landschaft“; zwei davon sind ebenfalls im Lesecafé ausgestellt.

Info
Die Ausstellung der Arbeiten und die Visualisierungen für den Stadtumbau 2030 + ist bis 28. Juli zu den Öffnungszeiten der Mediathek Dienstag: 14 Uhr bis 18 Uhr, Mittwoch: 10 Uhr bis 18 Uhr, Donnerstag: 14 Uhr bis 19 Uhr, Freitag: 14 Uhr bis 18 Uhr und Samstag: 9 Uhr bis 13 Uhr zu sehen.