Schramberg – Die beiden Blitzersäulen in Waldmössingen und in Schramberg an der Bahnhofstraße haben ein Problem: Wasser läuft rein. Ende Mai waren Monteure der Herstellerfirma vor Ort an der Bahnhofstraße, um das Problem zu lösen.
Cornelia Ehrler von Jenoptik hat auf Nachfrage der NRWZ bestätigt, dass die Säulen undicht sind. Es handle sich ja „um keine Großserienfertigung“, so die Begründung. Da könnten schon mal Fehler vorkommen. „Wir machen von diesen Säulen keine hohen Stückzahlen.“
Der zuständige Fachbereichsleiter Matthias Rehfuß bestätigt, dass die beiden Anlagen nicht dicht sind. Technisch funktionierten sie aber einwandfrei, die Messergebnisse seien nicht zu beanstanden. Allerdings sorgt sich Rehfuß, dass die Optik und die Elektronik der Säulen unter der Feuchtigkeit leiden könnten. Ein Gerät für knapp 100.000 Euro sollte wohl auch dicht sein, findet er. Es sei nicht so einfach gewesen, bei Jenoptik Gehör zu finden. Erst der Hinweis, man könne auch einen Anwalt einschalten, habe den Konzern bewogen, aktiv zu werden.

Sie können nicht sagen, was die Ursache für die Fehler gewesen seien, so Jenoptik-Sprecherin Ehrler. Die Säulen seien „modular aufgebaut“. Die Anlagen in Schramberg seien keine Prototypen gewesen. Nach ihrer Information, sollten die beiden Säulen inzwischen fertig repariert sein.
Trotz der Reparaturarbeiten habe die Anlage an der Bahnhofstraße von Anfang März bis Ende April zahlreiche Tempoverstöße registriert, berichtet Rehfuß. Allein in dieser Zeit seien Bußgelder in Höhe von 26.000 Euro angefallen. Insgesamt sei auch die Durchschnittsgeschwindigkeit dank des Blitzers herunter gegangen – und das sei ja der Hauptzweck der Übung.
Mobiler Blitzer hat sich gelohnt
Der mobile Blitzer, den die Stadt angeschafft hat, sei „nahezu täglich im Einsatz“, versichert Rehfuß auf Nachfrage der NRWZ. „Wir messen sowohl in Wohngebieten als auch an Landes- und Bundesstraßen im Stadtgebiet.“
Die Anschaffung habe sich gelohnt, weil man mit dem Fahrzeug sehr flexibel und schnell auf entsprechende Situationen reagieren könne. Die Stadt leiste so einen großen Beitrag zur Verkehrssicherheit. Rehfuß erinnert an das von der EU ausgegebene Ziel „Vision Zero“.
Im Jahr 2021 habe die Stadt 56.000 Euro an Bußgeldeinnahmen verzeichnet. Und das trotz Corona und einer landesweit um 14 Prozent geringeren Anzahl an Verkehrsteilnehmern . Von Januar bis 12. April habe die Stadt bereits Verstöße in Höhe von 21.000 Euro geahndet. „Summa summarum hat sich der Messwagen innerhalb von 18 Monaten nahezu amortisiert“, teilt Rehfuß der NRWZ abschließend mit.