Mit einer modernen Sprechanlage ausgestattet, startete der Gemeinderat am Donnerstagabend in die Beratungen. Auf Vorschlag der CDU Fraktion standen die Tische auch nicht mehr wie im Klassenzimmer hintereinander sondern in zwei doppelten U’s im Bärensaal.
Für letzteres gab es am Ende der Sitzung großes Lob von allen Seiten. Jürgen Winter (CDU) fand, es sei „dringend nötig gewesen, das aufzulösen“. Dank der neuen Sitzordnung, bei der man die Kolleginnen und Kollegen überwiegend sehen könne, sei nonverbale Kommunikation wieder möglich – und die mache bekanntlich 70 Prozent der gesamten Kommunikation aus. „Ich bin überzeugt, das hatte auch einen positiven Effekt auf die heutige Diskussion.“
Dass die Verwaltung erhöht auf der Bühne sitze, fand auch Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr nicht wirklich angenehm. Sie habe dies aber so angeordnet, weil sie bei den ersten Sitzungen unten im Saal sitzend einfach Wortmeldungen von Ratsmitgliedern übersehen habe. Pandemiebedingt tagt der Gemeinderat seit gut einem Jahr im Bärensaal.
Sprechanlage mit Kinderkrankheiten
Mit der neuen Sprechanlage fanden sich die Ratsmitglieder und die Verwaltung nach und nach zurecht. Tontechnisch gab es keine Probleme. Bei der automatischen Redendenliste klappte es nur anfangs gut. Später hakte es gelegentlich, und die Ratsmitglieder kehrten zum guten, alten “Hand hoch heben” zurück.
Das Abstimmungstool erwies sich anfangs ebenfalls als tückisch: Man musste schon den genau richtigen Druck auf den Touchscreen entwickeln, damit das Ja, Nein oder die Enthaltung registriert wurde. Kein Wunder, dass der ein oder andere Rat ein paar spöttische Bemerkungen der Kolleginnen und Kollegen abbekam…
Auch war das Abstimmungsverhalten aller Ratsmitglieder nicht auf Anhieb zu erkennen. Eisenlohr versprach, die IT-Abteilung werde sich um die aufgetretenen Probleme kümmern. Insgesamt aber war sich der Rat einig, dass das neue System die Arbeits- und Verständigungsmöglichkeiten während der Sitzungen deutlich verbessert.