Donnerstag, 18. April 2024

Sie bringen – wir füllen: Kleines Schild, große Wirkung

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Mit einem kleinen Schild auf den Theken der Tennenbronner Geschäfte ermutigt die Umweltgruppe seit März 2019 dazu, Mehrwegverpackungen für Käse, Wurst, Brot oder „Coffee to go“ zu verwenden. Sarah Hujer hat nachgeforscht, wie die Aktion bisher gelaufen ist.

Die Aufsteller mit der Aufschrift „Sie bringen – wir füllen“ sind überall dort zu finden, wo sich Ladenbesitzer/innen und Verkäufer/innen dazu bereiterklärt haben, statt Einwegverpackungen mitgebrachte Tupperdosen oder Leinentaschen von Kunden zu nutzen, um so der Verpackungsflut entgegenzuwirken. Durch die Aufsteller entfällt das Grübeln und Nachfragen, ob Mehrwegbehälter akzeptiert werden. So sollen Hürden abgebaut und die Einkäufer/innen für das Thema Verpackungsmüll sensibilisiert werden.

Positive Resonanz in den Geschäften

Die Aktion hat bisher viel Resonanz gefunden: In allen Läden wurde sie von den Kund/innen positiv aufgenommen. In der Bäckerei Brandtner wurde kurz nach Start der Umweltgruppen-Aktion ein Korb eingeführt, in dem die Verkäufer/innen Backwaren sammeln können, bevor sie sie in mitgebrachte Beutel legen. Auch die beiden Tennenbronner Blumenläden haben sich der Aktion angeschlossen und verzichten auf Wunsch auf Plastikfolien und -behälter.

Darüber hinaus erregte die Aktion der Umweltgruppe die Aufmerksamkeit weiterer Initiativen im Umkreis: Brigitte Bruker nahm an mehreren Diskussionsrunden zum Thema Nachhaltigkeit und Müllvermeidung teil und stellte das Projekt vor – unter anderem bei der „Ideenbörse für mehr Nachhaltigkeit im Alltag“, veranstaltet von der VHS Schiltach.

Drei Sekunden Ruhm

Dort war auch Familie Öhler aus Sulgen vor Ort, die als „Plastikfreie Familie“ bereits mehrfach in den Medien präsent war und der Aktion der Tennenbronner sogar zu einem Fernsehauftritt verholfen hatte: In der RTL-Produktion „Das Jenke Experiment“ wurde Familie Öhler porträtiert und wurde unter anderem dabei gefilmt, wie sie in der Metzgerei Hils in Tennenbronn einkauft. Eine Verkäuferin wies im Interview auf den Aufsteller hin, der daraufhin in Großaufnahme zu sehen war. Drei Sekunden Ruhm für ein kleines Schild!

Auf Initiative des „Treffpunkts Müllvermeidung“ der Lokalen Agenda 21 in Rottweil kam zudem ein Treffen mit Roland Stolarczyk zustande. Er ist „Klimaschutzmanager“ beim Landratsamt Rottweil und zeigte sich begeistert von der Initiative. Ziel der nun laufenden Zusammenarbeit ist es, die Aktion der Umweltgruppe Tennenbronn auf den gesamten Landkreis Rottweil auszuweiten.

Bei all der Aufmerksamkeit für die das Projekt darf aber eines nicht vergessen werden: Zwar ist das Interesse von Gruppen und Institutionen sehr erfreulich. Jedoch wäre es wenig wert ohne diejenigen, die sich durch ihr Kaufverhalten an der Aktion beteiligen und mit dem Einsatz von Mehrwegverpackungen viele kleine Zeichen setzen. Mit diesem Bericht will sich die Umweltgruppe Tennenbronn deshalb bei all jenen bedanken, die beim Einkaufen bereits Mehrwegverpackungen nutzen und alle anderen ermuntern, sich ihnen anzuschließen.

Folgende Läden und Höfe beteiligen sich bereits an der Aktion der Umweltgruppe:

Bäckerei Brantner, Fritze-Bäck, Edeka Haas, Metzgerei Hils und Metzgerei Kunz in Tennenbronn. Außerdem der Bauernhof Weisser (Dobel), der Mooshof (Schwarzenbach), Floral Design und Blumen und Floristik in Tennenbronn.

Info: Gerne stellt die Umweltgruppe die Aufsteller auch Läden und Supermärkten in der Umgebung zur Verfügung. Bei Interesse genügt ein Anruf bei Brigitte Bruker (07729/1613), die Mitglieder der Umweltgruppe bringen die Aufsteller dann vorbei.

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NRWZ-Redaktion
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