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Sozialamt vor Ort bleibt wichtig

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Vor wenigen Wochen hatte der Gemeinderat es mehrheitlich abgelehnt, die Aufgaben des Sozialamtes an das Landratsamt zurückzugeben. Nach dem Bericht der Leiterin des Sozialamts Doris Manz im Verwaltungsausschuss lobten die Rätinnen und Räte diese Einrichtung. „Es ist wichtig, dass wir einen Ansprechpartner vor Ort haben“, meinte etwa Udo Neudeck, freie Liste. Tanja Witkowski (SPD-Buntspecht) betonte, dass ihrer Fraktion das Thema „sehr am Herzen liegt“. Thomas Brantner (CDU) lobte das Team, das einen „tollen Job macht“.

Zuvor hatte Manz aus den verschiedenen Bereichen berichtet und über die Probleme, die das neue Bundesteilhabegesetz für die Abteilung mitgebracht habe. Über alle Hilfebereiche habe die Stadt im vergangenen Jahr 7,8 Millionen Euro ausgegeben, im Jahr davor waren es noch 6,9 Millionen Euro gewesen. Ursache seien höhere Fallzahlen gewesen.

Weniger Wohngeldanträge und Tafelausweise

Bei den Wohngeldanträgen habe man einen Rückgang von 395 auf 377 Anträge registriert. Auch die Ausgaben sanken entsprechend von etwa 275.000 auf 226.000 Euro. Das Sozialamt berate auch in Rentenangelegenheiten und helfe beim Einreichen der Anträge. Das seien  jedes Jahr so etwa 200 Anträge.

Neben diesen Hauptaufgaben stelle das Sozialamt auch die Berechtigungsausweise für die Schramberger Tafel aus, so Manz. 2019 seien dies 116 Anträge gewesen. Auch nehme das Sozialamt Anträge auf Elterngeld und ähnliches entgegen und leite diese weiter.

Eine gute Nachricht hatte Manz zum Schluss: Die eigentlich schon für dieses Jahr  bewilligte halbe zusätzliche Stelle wird ab 1. Januar besetzt werden können. Die Stadt hatte die Stelle vier Mal vergebens ausgeschrieben. Nun werde eine Kollegin aus der Elternzeit zurückkehren und die Stelle übernehmen.

Wozu Hilfe zur Gesundheit?

In der Diskussion fragte Neudeck, weshalb es noch „Hilfe zur Gesundheit gebe, es seien doch alle Menschen in Deutschland krankenversichert? Manz entgegnete, dass es sich dabei um Altfälle handle, Personen die vor 2004 keine Krankenversicherung hatten. „Da gibt es noch Lücken.“ In vier Fällen musste die Stadt im vergangenen Jahr helfen.

Dank an die Tafel

Witkowski fand, die Zahl von 116 Tafelausweisen zeige die sozialen Probleme in der Stadt: „Wir hier am Tisch können uns wahrscheinlich gar nicht vorstellen, wie jemand in eine solche Lage kommt.“ Die Zahlen, so Manz, seien etwas rückläufig. Um 2015/16 habe es einen starken Anstieg gegeben, als viele Flüchtlinge nach Schramberg kamen. Bernd Richter (ÖDP) schließlich bat in diesem Zusammenhang, den Ehrenamtlichen bei der Tafel Dank zu sagen.

Martin Himmelheber (him)
... begann in den späten 70er Jahren als freier Mitarbeiter unter anderem bei der „Schwäbischen Zeitung“ in Schramberg. Mehr über ihn hier.

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