SCHRAMBERG (him) – „Die Invasion der Ukraine durch die Russische Föderation hat nicht nur die europäische Friedensordnung auf den Kopf gestellt, es wurde auch die größte europäische Fluchtbewegung seit dem 2. Weltkrieg in Gang gesetzt“, schreibt Marcel Dreyer in einer Vorlage für den Gemeinderat.
Nach Angaben des statistischen Bundesamtes waren bis zum 21. April knapp 5,2 Millionen Ukrainer aus dem Land geflohen. Mehr als die Hälfte, nämlich knapp 2,9 Millionen, leben nun in Polen. Deutschland hat laut Bundesinnenministerium knapp 370.000 Flüchtlinge aus der Ukraine bisher registriert. Da sie ohne Visum einreisen können und sich nicht registrieren lassen müssen, wird die Zahl deutlich höher sein. In Baden-Württemberg leben etwa 50.000 Flüchtlinge, meist Frauen und ihre Kinder, so der Mediendienst Integration.
Viele Geflüchtete privat untergekommen
Bei einer Befragung durch das Bundesinnenministerium hat etwa ein Viertel der befragten Geflüchteten angegeben, sie wohnten zum Zeitpunkt der Befragung bei Freunden, 22 Prozent in einer sonstigen Privatwohnung und 19 Prozent bei Verwandten.
42 Prozent der Befragten wollen am jetzigen Ort bleiben. 32 Prozent rechnen damit, bald in die Ukraine zurückzukehren, berichtet der Mediendienst Integration.
Die Stadt Schramberg ist nach dem Flüchtlingsaufnahmegesetz Baden-Württemberg zuständig für die Aufnahme von Geflüchteten in der Anschlussunterbringung. Am 1. April habe Schramberg bereits 132 Ukrainer in Privatwohnraum, in Gemeinschaftsunterkünften des Landkreises und in eigenem Wohnraum aufgenommen, so Dreyer.
In der Gemeinderatssitzung am 28. April möchte Dreyer den Rat über „die aktuell ergriffenen Maßnahmen und Vorschläge zur weiteren Strategie“ informieren.