Schramberg. Die Stadtverwaltung schlägt vor, alle bisher 14 befristet beschäftigten Erzieherinnen unbefristet einzustellen. Das geht aus einer Vorlage für den Verwaltungsausschuss hervor.
Mit dieser Maßnahme möchte die Verwaltung den Personalmangel im Kita-Bereich bekämpfen.
Bisher habe die Stadt die Stellen noch dadurch füllen können, dass in den Kitas selbst Erzieherinnen ausgebildet werden. Doch jetzt sei „der Fachkräftemangel im Kita-Bereich … auch in Schramberg angekommen“, heißt es in der Vorlage von Personalchefin Ute Vogel.
Derzeit bilde die Stadt acht Erzieherinnen in der praxisintegrierten Ausbildung, kurz Pia, aus. Vier weitere absolvieren ihr Anerkennungsjahr in einer der fünf städtischen Kitas.
Übernahme nach zwei Jahren
Im Anschluss erhalten alle Absolventinnen ein befristetes Übernahmeangebot für mindestens ein halbes Jahr. Faktisch übernehme die Stadt alle für zwei Jahre. Das scheint nicht mehr attraktiv genug, und so hätten zum Ausbildungsende im Sommer nur zwei Erzieherinnen dieses Angebot angenommen.
Die bisherige zeitliche Befristung begründet Vogel damit, dass Erzieherinnen, die aus der Elternzeit zurückkehren, einen Wiedereinstellungsanspruch haben. Um nicht eine Überbesetzung zu haben, seien die Vertretungsstellen befristet. Sobald sich eine Möglichkeit ergebe, würden diese befristeten Stellen in unbefristete umgestellt. Und zwar in der Reihenfolge der Einstellung. „Dies hatte sich in der Praxis auch im Einvernehmen mit dem Personalrat als gerechte Lösung bewährt.“
Fachkräftemangel
Inzwischen aber hat sich die Lage geändert. Von den 74 Erzieherinnen und Erziehern in städtischen Diensten sind gut drei Viertel unter 40 Jahre alt, könnten also Mutterschutz und Elternzeit benötigen. Von denjenigen, die aus der Elternzeit zurückkehren, wollen die meisten nur noch Teilzeit arbeiten. Es gebe auch immer Wechsel aus persönlichen Gründen.
Weil die Stadt zudem auf dem Sulgen den Kindergarten am Kirchplatz und in der Talstadt den Kindergarten Don Bosco erweitere, könnten bei der Umstellung der bisherigen befristeten auf unbefristete Stellen mögliche Überbesetzungen in den nächsten beiden Kindergartenjahren kompensiert werden, ist Vogel überzeugt.
Sie schlägt deshalb vor, dass die 14 befristet beschäftigten Erzieherinnen und Erzieher unbefristet übernommen werden. Dasselbe soll für alle Neueinstellungen in diesem und im nächsten Jahr gelten.
Auf offene Ohren wird dieser Vorschlag sicherlich bei der Fraktionsgemeinschaft SPD-Buntspecht stoßen. Dort waren die befristeten Beschäftigungsverhältnisse schon immer auf Kritik gestoßen.