Mit der Kältewelle in der vergangenen Woche haben die Stadtwerke die höchste Erdgasabgabe seit über zehn Jahren verzeichnet. Myriam Werner von den Stadtwerken hat dazu vier Fragen an den Geschäftsführer der Stadtwerke Peter Kälble gestellt:
Wann konkret ist denn die absolute Spitze aufgetreten?
Kälble: Es war für uns schon Anfang der vergangenen Woche absehbar, dass wir eine Spitze bekommen würden, nachdem die Wettervorhersagen Temperatuten zwischen minus 15 und 20 Grad vorhergesagt haben. Konkret aufgetreten ist die Spitze am vergangenen Mittwoch zwischen sieben und neun Uhr morgens. Während dieser Zeit liefen alle Heizungen auf Hochtouren.

Ist die Erdgasversorgung auch während solcher Kältewellen sicher?
Ja, trotz der Kältewelle war die Erdgasversorgung jederzeit sicher. Die Erdgasversorgung lief auch in der vergangenen Woche normal. Deutschland bezieht Erdgas auch während der Wintermonate kontinuierlich aus zahlreichen unterschiedlichen Lieferländern. Deutschland verfügt zudem über die größten Erdgasspeicherkapazitäten in der Europäischen Union. Außerdem wurde durch den Bau der Nordschwarzwaldleitung die Versorgung in unserer Region nochmals verbessert.
Ist die Kälte der einzige Grund für die höchste Erdgasabgabe in Schramberg?
Sicher der Hauptgrund. Daneben spielt eine Rolle, dass bei der Industrie vermehrt Erdgas zusätzlich in Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen zur Strom- und Wärmeerzeugung genutzt werden. Außerdem verzeichnen wir Neuanschlüsse in Neubaugebieten. Erdgas ist dort nach wie vor Wunschenergie Nummer eins.
Müssen die Erdgaskunden jetzt mit steigenden Preisen oder Nachzahlungen zum Jahresende rechnen?
Diese Frage hat zwei Aspekte. Zunächst zu den Preisen: klar ist, dass die kurzfristigen Erdgaspreise an der Börse gestiegen sind. Wir haben für unsere Kunden bereits längerfristig eingekauft, so dass sich unsere Kunden auf stabile Preise in diesem Jahr verlassen können. Ob es zu Nachzahlungen kommt hängt natürlich wesentlich vom Verbrauch ab, der wiederum von der Witterung stark beeinflusst wird. Wir hatten einen tendenziell eher warmen Januar, jetzt einen kalten Februar. Ob das aktuelle Jahr ein kaltes wird und damit zu höheren Jahresverbräuchen führt, lässt sich heute noch nicht einschätzen.