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„Tennenbronn: Nachfolgersuche seit drei Jahren „, Veröffentlicht: Freitag, 3. Juli 2020, 14.42 Uhr

Tennenbronn: Nachfolgersuche seit drei Jahren 

Seit einigen Tagen schon belegen Plakate am Ortseingang und auf den kommunalen Anschlagtafeln in Tennenbronn: Der Ort hat ein Problem: „Hausarzt (m/w/d) gesucht“ steht da zu lesen. Der Grund: Nach gut drei Jahrzehnten als Hausarzt hat Dr. Reinhard Fröhlich seine Hausarztpraxis in Tennenbronn aufgegeben.

Fröhlich hatte nach fünf Jahren am damaligen Schramberger Krankenhaus 1990 eine Hausarzt-Praxis in Tennenbronn übernommen und seither im Ort gearbeitet. Die Suche nach einem Nachfolger habe er vor drei Jahren gestartet, wie er dem „Schwarzwälder Boten“ berichtete, „aber keinen gefunden“. Auch die Stadt bemühe sich nun, so Fröhlich.

Stadt läßt ihre Kontakte spielen

Auf Nachfrage der NRWZ berichtet Fachbereichsleiter Uwe Weisser, dass schon im Oberbürgermeisterwahlkampf sich Dorothee Eisenlohr des Themas angenommen hat. „Dann haben wir es nach ihrem Amtsantritt im Oktober 2019 aufgegriffen. Wir hatten deswegen auch Kontakt zu Herrn Bechtler von HFBP aufgenommen.“

Alexander Bechtler und seine HFBP aus Gießen sind die Initiatoren des Schramberger und des Sulgener Ärztehauses gewesen. Weisser hatte in der Vergangenheit sich maßgeblich um das Medzentrum und die medizinische Versorgung in Schramberg gekümmert.

Seit Jahresbeginn ist die Stadt im Boot

„Mein erster Kontakt mit Herrn Dr. Fröhlich datiert Anfang Januar 2020“, berichtet Weisser weiter. Er habe auch Kontakte mit dem Betreiber der Apotheke und dem Vermieter. Der freie Arztsitz sei ausgeschrieben. Es habe auch schon Gespräche mit einer Praxisgemeinschaft wegen der Übernahme der Praxis in Tennenbronn gegeben. Das Gießener Unternehmen HFBP habe Ärzte direkt angesprochen und auch Interesse erzeugen können. „Leider gab es noch keine Zusage einer Ärztin oder eines Arztes, diesen Sitz zu übernehmen.“

Die Plakataktion in Tennenbronn habe noch keine Kontakte erbracht, sie laufe allerdings auch noch nicht so lange. Schließlich berichtet Weisser: „Es existieren Überlegungen, einen Recruiting-Dienstleister zu beauftragen, der ausländische Ärzte vermittelt. Diese wollen sich aber zunächst nicht niederlassen, sondern in einer Praxis(-gemeinschaft) unterkommen.“

Die Bereitschaft, einen Arzt anzustellen, werde aktuell mit den Akteuren diskutiert. Gleichzeitig werde von den Fachleuten eruiert, ob ein niederlassungswilliger Allgemein-Mediziner oder -Medizinerin im europäischen Ausland auch gefunden und für den Standort Schramberg gewonnen werden kann.

In der Ortschaftratssitzung im Juni hatte der frisch gewählte Ortsvorsteher Manfred Moosmann sich bei Danny Barowka bedankt, der die Werbeschilder gestaltet und aufgehängt hatte. Dort wird auch darauf hingewiesen, dass eine „Praxis vorhanden“ sei. Als Telefonnummer ist angegeben die dienstliche Nummer von  Uwe Weisser.

 

 

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