SCHRAMBERG – Mit einer Unterschriftensammlung will ein Tennenbronner Bürger doch noch erreichen, dass bei der Modernisierung und Attraktivierung des Schramberger Freibads in Tennenbronn ein Sprungturm mit gebaut oder zumindest „optional vorgesehen werden“ soll.
Der Bürger wendet sich in einer über Facebook verbreiteten Petition an den Ortschaftsrat und an den Gemeinderat und schreibt: „Wir Bürgerinnen und Bürger von Tennenbronn freuen uns, dass unser Freibad hier in Tennenbronn 2020 komplett umgebaut und saniert wird.“ Man habe der Presse entnommen, dass das Land Baden-Württemberg „sich mit gut 1,1 Millionen Euro aus dem Topf Tourismus beteiligen“ werde. Das seien etwa 500.000 Euro mehr als in der bisherigen Kostenkalkulation vorgesehen.
Diese Zuschusszusage sei Anlass, nochmals auf den Bau eines familienfreundlichen Freibades hinzuweisen, dazu gehöre „einfach ein Sprungturm für untere Jugend“. Mit der Petition fordere man Ortschaftsrat und Gemeinderat dazu auf, diesen Sprungturm unbedingt mit vorzusehen. Das Schreiben, für das der Tennenbronner Bürger Unterschriften sammeln will, schließt mit dem Appell: „Verpassen wir bitte diese einmalige Chance nicht.“
Gründe gegen Sprungturm bleiben
Der Ortschaftrat und der Gemeinderat hatten mit großer Mehrheit beschlossen, auf den Bau eines Sprungturmes zu verzichten, weil die Mehrkosten beim Bau sowohl für das Sprungbecken als auch für die dann erforderliche umfangreichere Wasseraufbereitungstechnik etwa eine Million Euro mehr kosten würde. Dadurch würden sich auch die laufenden Kosten pro Jahr um etwa 100.000 Euro erhöhen.
Der Landeszuschuss von 1,1 Millionen Euro ist noch nicht beschlossen, der Wirtschaftsausschuss des Landtages wird erst im Juni entscheiden. Wegen der derzeitig boomenden Baukonjunktur fürchten die Fachleute im Rathaus, dass die bislang eingeplanten 5,2 Millionen Euro für die Baderneuerung nicht reichen werden. Der Landeszuschuss werde wohl gerade  so die zu erwartenden Mehrkosten beim Bau decken. Die jährlich etwa 100.000 Euro zusätzlichen laufenden Kosten dagegen müsste die Stadt tragen.
Schließlich hatte der Rat auch deshalb auf den Sprungturm verzichtet, weil bei zunehmender Personalknappheit im Schwimmmeisterbereich die Aufsichtspflicht bei solchen Anlagen nur schwierig zu gewährleisten ist, und ein Sprungturm deshalb häufig sowieso geschlossen bleiben müsste.