SCHRAMBERG – Vier auf Aluminiumplatten aufgedruckte Fotografien hat am Donnerstag „Schultheiß“ Hermann Reichert vom „Freiamt Tös“ an die beiden Chefs der Regiodocs Susanne Andreae und Gebhard Pfaff überreicht. Sie sollen die neuen Praxisräume im Medzentrum schmücken.
Für ihn sei das „ein erfreulicher Tag“, versicherte Reichert. Denn nach mehr als einem Jahr habe er die Möglichkeit die Bilder zu überreichen, die ihn schon in seinen „nächtlichen Träumen“ verfolgt hätten.

Eigentlich habe er geplant, die vier Tafeln mit historischen Aufnahmen des Tösgeländes in einem zentralen Bereich des Medzentrums aufzuhängen. Da aber die Brandschutzrichtlinien festlegen, dass Schleusen und Fluchtwege nicht mit Bildern ausgestattet werden dürfen, hatte die Medzentrum-Verwaltung dies abgelehnt. Dr. Pfaff habe dann zugestimmt, dass die Bilder bei den Regiodocs aufgehängt werden dürften.
Sandsteinschnecken im Shredder
Bei einer Aufnahme des „König Wilhelm“ erinnerte Reichert daran, dass er beim Abriss vor zehn Jahren die Sandsteinschnecken habe retten wollen und dies auch mit dem damaligen Oberbürgermeister Herbert O. Zinell vereinbart worden sei. Er habe die Schnecken als Elemente für eine Sitzbank am Leibbrandplatz vorgesehen gehabt. „Aber mein Vorhängwer hat eseigenmächtig und ohne mich nochmals zu fragen mit fehlendem Fingerspitzengefühl kaputt gemacht“, erinnert sich Reichert. Das sei unverzeihlich. Eine langjährige Freundschaft sei zerbrochen, weil der damalige Schultheiss des Freiamtes Tös die Sandsteinschnecken dem Abrissunternehmer zum Shreddern übergeben habe.

Die Bilder zeigen neben dem König Wilhelm das Gebäude der Spiralfedernfabrik von Carl Haas und dem Wohnhaus der Familien Haas und Winkelmann, das Schinle-Haus und das Haus des „Raggebäcks“.

Finanzielle Unterstützung hatte Reichert von Hans-Jochem Steim erhalten. Dessen Ehefrau Iris, eine geborene Winkelmann, war in dem Haus der Familien Haas und Winkelmann aufgewachsen. Ebenfalls geholfen hat Carl-Jens Haas, der letzte Geschäftsführer von Carl Haas, sowie „Rabenwirts Gabi“ und deren Mann Wolfgang Fehrenbacher. Große Hilfe sei auch von seinem Klassenkameraden Albert Esslinger-Kiefer, dem Herausgeber der Pforzheimer Zeitung, gekommen, berichtete Reichert. Hergestellt hatte Thilo Albrecht die Bildtafeln.
Zwei Bilder für OB Eisenlohr
Auch für Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr hatte Reichert ein Geschenk: Zwei gerahmte Fotos: eine Stadtansicht von Reinhold Nägele aus dem Jahr 1925 mit der H.A.U und dem Tös sowie eine Fotocollage mit den Kirchtürmen der Talstadt. Er dankte Eisenlohr für ihren „Antrittsbesuch“ im Freiamt Töss und wünschte dem Medzentrum, es möge auch „solange bestehen wie die auf den Bildern gezeigten Gebäude“.
