An der Grundschule in Waldmössingen werden wenn möglich schon im April die Handwerker anrücken. Die schon lange diskutierte Sanierung des Gebäudes soll dann anlaufen. Der Gemeinderat hat dafür am Donnerstag grünes Licht erteilt.
In erster Linie will Andreas Krause, der Abteilungsleiter Hochbau, die Schule energetisch sanieren. Hinzu kommen ein vorgeschriebener behindertengerechter Aufzug und eine neue Nottreppe. Auf dem Dach möchte die Stadt eine Photovoltaikanlage installieren.
Statt der ursprünglich veranschlagten 1,41 Millionen Euro wird die Sanierung wegen einiger Planänderungen etwa 1,86 Millionen Euro kosten. Um Kosten zu sparen, hatte Krause schon im Ausschuss vorgeschlagen, statt einer vorgehängten Fassade eine klassische Fassade mit einem Verbundsystem und Mineralfaser als Dämmstoff zu verwenden. Außerdem könnte man auf Holz-Alufenster verzichten und gleichwertige Fenster aus Kunststoff nehmen. So käme man auf etwa 1,7 Millionen Euro. Die Stadt erhält allerdings eine Zuschuss von gut 340. 000 Euro aus dem kommunalen Sanierungsfonds.
Im Ausschuss wollte ein Rat wissen, weshalb die PV Anlage so groß dimensioniert sei. Krause antwortete nun im Gemeinderat, das habe in erster Linie ökologische Gründe. Die große Anlage koste etwa 49.000 Euro, sie würde sich in gut 13 Jahren bezahlt machen. Eine kleinere Anlage für 19.000 Euro würde sich bereits nach gut neun Jahren amortisieren.
In der Diskussion signalisierte CDU-Sprecher Thomas Brantner, seine Fraktion werde bei den Fenstern mitgehen, plädiere aber für die vorgehängte Fassade. SPD-Buntspechtsprecherin Tanja Witkowski fragte, ob die ursprünglich gestrichene Lautsprecheranlage nun wieder vorgesehen sei. Das bestätigte Krause.
Welche Fassade ist günstiger?
Josef Günther (SPD-Buntspecht) fragte nach, weshalb eine vorgehängte Fassade günstiger als eine mineralisch gedämmte sei. Diese koste schließlich 80.000 Euro mehr. Barbara Kunst (CDU) berichtete, dass klassische Fassaden leichter Moos und Flechten ansetzten. „Da muss man spätestens nach zehn Jahren frisch streichen.“ Vorgehängte Fassaden könne man einfach abwaschen.
Krause bestätigte diese Erfahrung. Von der Wärmedämmung seien beide Fassadenarten gleichwertig. Bei einer Fassade mit Putz könnten sich Haarrisse bilden und dann Frostschäden entstehen. Jürgen Kaupp, CDU, warnte ebenfalls vor einer möglichen Schimmelbildung bei mineralischen Fassaden.
Oskar Rapp (Freie Liste) fragte nach dem Brandschutz. Die Schule habe bereits Brandschutztüren und eine interne Brandmeldeanlage sei vorgesehen. Emil Rode (Freie Liste) wollte wissen, wann die Arbeiten beginnen. Krause berichtete, seine Abteilung habe die meisten Ausschreibungen vorbereitet. „Die sollen jetzt rausgehen.“ Mit dem Rohbau für den Aufzug möchte er so bald als möglich beginnen, und das sei im April. Bei zwei Enthaltungen stimmte der Gemeinderat für die vorgehängten Fassaden, sodass die Sanierung etwa 1,78 Millionen Euro kosten wird. Das Gesamtpaket verabschiedete der Rat dann einstimmig.