Schramberg. Zum Jahresende wird in die städtische Kunstsammlung ein neues Kunstwerk aufgenommen. Die Kunstauswahlkommmission hat sich für ein Gemälde von Hideaki Yamanobe entschieden.
Im Jahr 1982 hat die Große Kreisstadt Schramberg mit dem Aufbau einer Sammlung zeitgenössischer Kunst begonnen, in der mittlerweile Arbeiten von mehr als 50 Künstlerinnen und Künstlern vertreten sind. Die der Sammlung zugrundeliegenden Kriterien waren damals und sind bis heute die künstlerische Qualität und die Dokumentation des Zeitgeistes in der bildenden Kunst.
Entstanden ist die Sammlung durch Bürgerinnen und Bürgern, die sich in einer Kunstauswahlkommission ehrenamtlich für das Kulturleben in ihrer Heimatstadt engagieren. Sie besuchen alle Ausstellungen professioneller Künstlerinnen und Künstler im Stadtgebiet und entscheiden im Rahmen der zur Verfügung stehenden Haushaltsmittel über den jährlichen Ankauf. Betreut wird die Sammlung vom Stadtmuseum, das sie bereits mehrfach in Ausstellungen präsentiert hat. Einige Werke sind im Stadtmuseum ständig zu sehen.
Internationalität
In diesem Jahr fiel die Entscheidung auf ein Gemälde des Künstlers Hideaki Yamanobe, das in der Ausstellung „Light on Bright“ von Podium Kunst im Frühjahr im Stadtmuseum zu sehen war. Zum ersten Mal war mit dieser Ausstellung ein renommierter japanischer Künstler in Schramberg zu Gast. Durch den Ankauf gewinnt die Kunstsammlung an Internationalität.
Hideaki Yamanobe wurde am 21. August 1961 in der Präfektur Tokio geboren und hat von 1985 bis 1991 an der Universität der Künste in Tokio Malerei studiert, von 1991 bis 1993 als Stipendiat in Deutschland und von 1993 bis 1994 in Basel mit dem Schwerpunkt Druckgraphik.
Aus seiner Zeit in Freiburg in Breisgau stammen einige Gemälde, die sich unter dem Titel „Erinnerungen an den Schwarzwald 1992 – 1999“ mit der Landschaft und Natur in seiner Umgebung befassen. Oft ist die Gestalt von Tannenbäumen erkennbar, überdeckt von nebel- und schneeartigen Flächen. Heute arbeitet und lebt der Künstler in Düsseldorf, Köln und Tokio.
In seiner Malerei setzt er sich mit ganz grundsätzlichen Fragen auseinander, insbesondere mit dem Eigenlicht: „Meine Bilder sollen wenig Farbe haben so ähnlich wie Naturlicht.“ Thomas Poller, aus einer Schramberger Familie stammend und lange als Galerist in Frankfurt am Main und New York tätig, schreibt über seine Kunst: „Man benötigt etwas Zeit für seine Arbeiten, sie sind dann aber umso eindrucksvoller und vielschichtiger. Exzellente, internationale Qualität.“
Ausstellung im Frühjahr
Zum Jubiläum „50 Jahre Große Kreisstadt Schramberg“ zeigt das Stadtmuseum vom 26. März bis 10. Juli 2022 ausgewählte Werke aus der Kunstsammlung. Für das Jahr 2024 ist eine Präsentation der vollständigen Sammlung und die Publikation eines Bestandskataloges geplant.